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Drei Fragen an … Uwe Legleiter

Lokales Radio boomt vor allem online. Der Sender „HGM – Hauptsäschlisch Guude Mussik“ ist einer der jüngsten Kanäle und bietet neben Electro aller Couleur auch spannende Themenbeiträge rund um urbane Kultur. Warum Radio wieder voll auf dem aufsteigenden Ast ist, hat uns HGM-Macher Uwe Legleiter verraten.

Uwe, im Internetzeitalter hat man mit Spotify & Co. quasi alles an Musik kostenlos zur Verfügung. Warum verliert das Radio trotzdem nicht an Reiz?
Es ist einfach ein Riesen-Unterschied, sich nur mit Musik zu bespielen, oder sich wirklich unterhalten zu lassen. Vielleicht liegt der Reiz des klassischen Radios darin, sich immer und überall mit den wichtigsten Informationen zu versorgen. Ein Medium wie das Smartphone wird den Radiosendern da schon gefährlicher. Denn nirgends hat man bisher so umfassend Information bekommen wie im Radio, was sich gerade ändert. Da sind jetzt die Radiomacher gefragt, sich neu zu erfinden. Ich denke, dass dabei das Image der einzelnen Sender eine tragende Rolle spielen wird.

HGM bietet 24/7 Musik und täglich eine andere Live-Show. Wie ist das zu viert stemmbar?
(schmunzelt) Eigentlich sind wir längst ein Riesen-Haufen aus begeisterten und engagierten Mitstreitern! Jenny und ich arbeiten in unserer Freizeit Tag und Nacht am Radio. Jeder Abend besteht aus zwei bis drei Live-Shows, die von verschiedenen Gruppen und DJs gestaltet werden. Um sowas etablieren zu können, gehört schon unheimlich viel Überzeugung dazu. Aber dies scheint bei uns allen im Überfluss gegeben und so kann ich an dieser Stelle nur sagen: Danke an alle Helfer und Supporter! Jetzt bloß nicht nachlassen!

Webradiosender gibt’s mittlerweile etliche. Was bietet HGM exklusiv, das euer Projekt von anderen Sendern abhebt?
Auch wenn wir weltweit erreicht werden können, ist es uns doch ein Anliegen, hauptsächlich regional und subkulturell zu agieren. Wir spielen nicht nur die Sets aus dem Boiler Room und von be@TV, sondern verstehen uns als klassisches Radio. Mit viel Information, redaktioneller Arbeit und entsprechenden Inhalten. Bei uns gibt‘s viel Witz und Ironie, aber wir wollen auch politisch und gesellschaftlich eine Stimme sein. Darum sind wir auch im ständigen Dialog mit Gruppierungen, die ähnliche Ziele wie wir verfolgen. Ich nenne hierzu speziell „FOLLOW THE WHITE RABBIT“ oder „ES IST LIEBE“!

hgm.st

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