In der Pfarrstraße, zwischen dem Bohnen- und dem Leonhardsviertel, hat eine neue Kaffeebar eröffnet: Mira. Die Betreiber:innen sind keine Unbekannten. Thomas Brenner und seine Frau Marcela, die zuvor die Weinstube Klink in Degerloch geführt haben, bringen mit ihrem neuen Lokal schwäbisch-argentinische Küche ins Stuttgarter Zentrum.
Der Name „Mira“ ist nicht zufällig gewählt. Auf Spanisch bedeutet er „Schau!“, zudem trägt Marcelas argentinische Familie den Nachnamen Mira. Das Konzept verbindet die Tages- und Abendgastronomie: Tagsüber ist das Mira ein Café, abends verwandelt es sich in eine Bar mit einer vielfältigen Auswahl an Weinen, Aperitifs und Digestifs. Insbesondere Wermut-Fans kommen auf ihre Kosten!
Hungrig muss man dabei zu keiner Tageszeit bleiben. Das kulinarische Angebot spiegelt die schwäbisch-argentinischen Wurzeln der Betreiber:innen wider. Tagsüber gibt es Empanadas, Focaccie, Kuchen, Salate sowie verschiedene Frühstücksvariationen wie Croissants oder Joghurt. Abends ergänzen wechselnde Tapas wie Schinken, Oliven, Käse, Pulpo und mehr das Menü – und natürlich gibt es, wie auch schon in der Weinstube Klink, selbstgemachte Maultaschen mit eigenem Teig. Auch vegetarische Optionen sind vorhanden.
Die Räumlichkeiten des neuen Spots haben eine bewegte Vergangenheit. Früher befand sich hier die umstrittene Gaststätte „3 Mohren“, deren rassistischer Name oft kritisiert wurde. Danach eröffnete die LGBTQ-Aktivistin und Betreiberin des Kings Clubs Laura Halding-Hoppenheit hier die Bar „Das Juwel“. Seit etwa zwei Jahren stand das Lokal leer – bis sich Thomas und Marcela entschieden, es mit neuem Leben zu füllen. Das Gebäude selbst hat ebenfalls eine interessante Geschichte: Die Fassade stammt vom früheren Standort des 3 Mohren, einem über 400 Jahre alten Fachwerkhaus in der Friedrichstraße. Als das Gebäude in den Siebzigern abgerissen wurde, konnte man die historische Fassade bewahren und hier im Bohnenviertel wieder aufbauen.
Beim Interieur hat Marcela ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Statt die historischen Sitzbänke und die Holzvertäfelung zu entfernen, hat sie sich für eine Verbindung aus alt und neu entschieden. Der Raum wurde frisch gestrichen: Graue und weiße Wände sowie graue Holzvertäfelung, dazu rote, schwarze und holzfarbene Stühle sowie holzfarbene Tische sorgen für eine moderne, aber gemütliche Atmosphäre. Zur Kaffebar gehört außerdem ein recht großzügiger Außenbereich. Gerade stehen dort nur zwei Tische, im Sommer wird die Terrasse allerdings noch weiter ausgebaut, sodass man es sich in der Sonne gemütlich machen kann.
3 Fragen an Thomas von Mira
Wie kam es zur Gründung?
„Die Weinstube Klink in Degerloch haben wir zehn Jahre gemacht. Jetzt wollten wir was Neues wagen, ein bisschen was Anderes mit südländischem Flair, wie man’s aus dem Urlaub kennt. Außerdem wollten wir mehr ins Zentrum in Stuttgart, einfach weil hier ein bisschen mehr Leben ist. Das Bohnenviertel war unser Wunschkandidat – da haben wir Glück gehabt.”
Mira in 3 Worten?
„1. Schau!, 2. Familie und 3. (Unser) Baby“
Was wünscht ihr euch für die Zukunft?
„Dass es gut angenommen wird, dass wir hier viel Spaß haben. Wir freuen uns besonders auf den Sommer mit der Terrasse draußen. Wir fühlen uns jetzt schon uns sehr wohl, sind gut angekommen und verstehen uns super mit den Nachbarn – den anderen Lokalen und Läden in der Straße.”
Info: Mira
Pfarrstraße 23
Instagram: @Mira_cafebar