Schon seit den 1950er-Jahren ist das Mineralbad Berg – von vielen schlicht „Berg“ oder „Neuner“ genannt – eine echte Stuttgarter Institution. Als ältestes Schwimmbad der Stadt hat es bis heute seinen unverwechselbaren Vibe bewahrt: ein Ort zwischen Sehen und Gesehenwerden, traditioneller Badekultur und entspanntem Sommerfeeling. Statt Rutschen und Spaßbad gibt es brusthohes Nass, durch das hier eher flaniert als geschwommen wird – nicht umsonst spricht man gerne vom „Ganges Stuttgarts“. Hier trifft man sich gleichermaßen afterwork zum Bowleschlürfen als auch in den frühen Morgenstunden, um auf den Holzplanken der Sonne zu huldigen.
Aus fünf Quellen sprudeln täglich fünf Millionen Liter Mineralwasser in die vier Innen- und Außenbecken. Im Herbst zeigt sich dann, wer zu den „echten Bergianer“ zählt, denn besonders Mutige wagen sich das ganze Jahr über ins kühle 22-Grad-Außenbecken, während die beiden traditionell geschlechtergetrennten Saunen für wohlige Wärme sorgen.
Statt klassischer Freibadpommes gibt es im angeschlossenen „Neuner Deli“ schwäbische Spezialitäten und kreative Gerichte wie eine Rote-Beete-Bällchen-Bowl mit Tahini-Soße sowie hausgemachte Kuchen und Snacks. Nach umfassender Sanierung hat das Bad seinen unverwechselbaren Charme behalten – und spätestens wenn abends Rudi Schurickes „Auf Wiedersehen“ erklingt, wächst schon die Vorfreude auf den nächsten „Urlaubstag im Berg“.
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