Interkulturelle Begegnung auf dem Marienplatz: Sukkat Salām

Vom 15. bis 21. September kehrt Sukkat Salām nach Stuttgart zurück. Auf dem Marienplatz wird eine Sukka, eine jüdische Laubhütte, aufgebaut, die für eine Woche als interkultureller Begegnungsraum dient. Mit dem Projekt, das von jüdischen und muslimischen Ehrenamtlichen sowie Kooperationspartner:innen mitorganisiert wird, soll durch Workshops, Diskussionen, Musik, Theater und Feste ein Ort geschaffen werden, an dem Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus thematisiert und zugleich Vorurteile abgebaut werden. Der Eintritt ist frei.

Der Name Sukkat Salām verbindet die beiden Sprachen Hebräisch und Arabisch: „Sukka” bezeichnet die traditionelle Laubhütte, „Salām” bedeutet Frieden. „Wir wollen Begegnung ermöglichen und nicht über uns reden lassen, sondern mit uns“, erklärt Projektleiter Oron Haim. Das Projekt läuft bis Ende 2028 und macht an verschiedenen Orten in Stuttgart und Region Halt.

Das Programm reicht von pädagogischen Angeboten am Vormittag für Schulklassen über offene Gesprächsrunden am Nachmittag bis hin zu Kulturveranstaltungen am Abend. Highlights sind das Konzert des Duo Flumina, ein Live-Podcast mit Antisemitismusbeauftragtem Michael Blume sowie der Workshop „Reden ohne Hate – Israel, Palästina & Vorurteile checken“. Neben ernsten Diskussionen sind auch inklusive Formate wie etwa ein Karaoke-Abend Teil des Konzepts, um Menschen aus allen Lebenswelten zusammenbringen.

Die Sukka als Begegnungsort
Haim sieht die Stärke des Projekts gerade in den herausfordernden Begegnungen: „Manchmal kommen Menschen mit Vorurteilen, gehen aber mit neuem Wissen wieder raus.“ Ziel sei es, Multiplikator:innen zu erreichen, die ihre Erfahrungen weitertragen.

In den kommenden Jahren will Sukkat Salām auch weiterhin präsent sein. Haim beschreibt den Grundgedanken mit einem jüdischen Gebot: Tikun Olam – die Welt ein Stück besser machen. Was Besucher:innen aus der Woche auf dem Marienplatz mitnehmen sollen, fasst er so zusammen: „Es ist nicht schwer, differenziert zu denken. Man muss nur Fragen stellen und den Menschen als Menschen sehen.“
12.09.2025 — Mara Remmlinger
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