Willkommen bei den „0711 Game Changers“ – den (ziemlich) neuen Gesichtern in Stuttgart, die frischen Wind in die Szene bringen! In unserem brandneuen Format treffen wir die kreativen Köpfe, die mit innovativen Ideen und leidenschaftlichem Engagement die Kultur im Kessel prägen. Von verrückten Erfolgsmomenten bis zu bolden Visionen – wir zeigen euch, was diese Stuttgarter Persönlichkeiten antreibt und wie sie die Stadt aufmischen. Den Start macht die DJ-Crew vom Chaos Disco Club:
Was war der entscheidende Moment, der eure Karriere verändert hat?
Im Endeffekt gibt und gab es viele Momente, die unseren Weg verändern. Vor allem, weil wir sehr neu in der Szene sind, kommen wir immer in Situationen, die neue Erfahrungen mit sich bringen. Ein Moment, an den wir uns aber alle gut erinnern können, war im Projektraum OSTEND. Das war auch das erste Mal, dass wir unseren Onkel Iassen Markov (Technobeton) kennengelernt haben. Er hatte dort mit seinem Bandkollegen Jannik eine Ausstellung ihrer Band Herzschmerz Versicherungen. Zu dem Zeitpunkt hatten wir ganz klassisch in ein paar Bars aufgelegt, wo wir nie wirklich das Spielen konnten, was wir wirklich gefühlt haben. An diesem Tag ist dann eine bis heute anhaltende Freundschaft mit jemandem entstanden, der uns viel aus eigener Erfahrung mitgeben konnte und uns den Weg in die Szene ermöglicht hat. An diesem sommerlichen Tag hat sich unsere Gruppe zu einer Crew gefestigt, die nach ein paar Bier Bock bekommen hat, die neuen Möglichkeiten zu erkunden und etwas zum Stuttgarter Nachtleben beizutragen.
Wenn eure Karriere ein Film wäre, welchen Titel würdet ihr ihm geben?
Hangover.
Wie bringt ihr frischen Wind in die Stuttgarter Szene?
Nach Corona, also einer Zeit, in der unsere Generation nie die ersten Schritte in die Club- und Feierkultur gehen konnte, wollten wir anfangen, durch unsere Partys Orte zu schaffen, wo alle, egal ob jung oder alt, zu Musik tanzen können, die verbindet und positive Erinnerungen schafft. Ohne Handys oder Musik, die nur auf den nächsten Drop ausgelegt ist. Am Ende sind wir einfach nur Freunde, die ihre Jugend genießen. Mit guten Partys, netten Menschen und natürlich der richtigen Musik. Wir denken, dass sich damit viele identifizieren können.
Was war der verrückteste Ort, an dem ihr je gearbeitet habt?
Das verrückteste war mit Sicherheit unser Ausflug nach Bulgarien, bei dem wir in Sofia in der Tell Me Bar bei einer Veranstaltung von Technobeton aufgelegt haben. Das war ein krasses Wochenende mit leckerem Essen, viel Schnaps und tollen neuen Bekanntschaften. Danach waren wir alle erstmal zwei Wochen krank.
Was motiviert euch, immer wieder neue Wege zu gehen?
In erster Linie die Musik. Wir sind jedes Mal aufs Neue erstaunt, wie viel elektronische Musik es gibt, die wenige kennen, zu der man aber mega Party machen kann. Wir haben in unsere Gruppe quasi eine Art Wettstreit, wer die neusten und unbekanntesten Platten hat. Das treibt uns musikalisch immer voran. Die Energie, die man von tanzenden Menschen und glücklichen Gesichtern bekommt, gibt einem den Impuls, weiter Neues zu schaffen.
Wie geht ihr mit Rückschlägen und Kritik um?
Wir sitzen nackt in unserem Atelier, hören Jazz und trinken die Sorgen weg.
Welche Ideen möchtet ihr noch verwirklichen?
Für uns ist jetzt vor allem der nächste Schritt, beim Produzieren weiter dranzubleiben und eine Platte zu veröffentlichen. Im Winter sind mehr eigene Veranstaltungen geplant.
Wer oder was inspiriert euch dazu, Game Changer zu sein?
Game Changer ist ein krasser Begriff für uns … Wir machen einfach das, was wir in Stuttgart vermissen.
Welche Veränderungen möchtet ihr in der Szene bewirken?
Uns ist es wichtig, dass sich die Leute wieder mehr auf Partys und Musik einlassen. Dass sie nicht nur zu der Musik tanzen, die sie kennen und dass sie nicht nur in die Clubs gehen, um eine coole Insta-Story zu machen. Jeder sollte bei einer guten Party alles um sich herum vergessen und einfach den Moment genießen. Genau dieses Gefühl wollen wir den Leuten näherbringen. Wir sind Teil der Generation und verstehen manchmal besser, wo eine Lücke ist und sind durch unser Alter sehr offen für Neues. Stuttgart ist manchmal sehr eingerostet und Bewegungen in der Szene brauchen Zeit oder es gibt Auseinandersetzungen, die diese stoppen. Wir versuchen, unseren Teil dazu beizutragen, neue Impulse zu setzen. Natürlich immer in Zusammenarbeit mit anderen Kulturschaffenden, die sich auf Neues einlassen können.
Was war euer bisher größter Erfolg?
Wir haben halt mal so im Hotz angefangen Partys zu machen und dann war auf einmal dieser alte Raucherbereich, richtige Club-Vibes. Da hat man gemerkt, dass man irgendetwas bewirken kann. Vor allem, dass es auch so unkompliziert sein kann. Das war bis heute eine unserer besten Partys.
Stellt euch vor, ihr könnt euch eine Stuttgarter Persönlichkeit zur Zusammenarbeit aussuchen – wer wäre das?
Wir müssen da echt „PenisTittenKernreaktor“ sagen. Ist halt echt eigentlich unser Erzfeind, aber eigentlich voll der chillige Typ. Für ein gemeinsames Projekt würden wir unsere Feindschaft pausieren.
Wie wichtig ist euch die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Kreativen in Stuttgart?
In Stuttgart passiert das wahrscheinlich ganz automatisch. Die Szene ist einfach nicht so groß. Man lernt mega schnell neue Leute kennen, mit denen man dann direkt öfter zu tun hat. Für uns ist es immer cool, neue Leute zu treffen und mit vielen Leuten zusammenzuarbeiten.
Welche lokalen Orte oder Events haben euch besonders geprägt?
Es war für uns alle eine mega Inspiration, als wir das erste Mal auf einer Party von „Basement Operations“ im Climax waren. Das hat uns allen nochmal die Augen geöffnet, worum es beim Auflegen eigentlich geht. Eine ähnliche Erfahrung hatten wir, als wir vor Kurzem in der Romantica aufgelegt haben. Es war eine magische Nacht und wir glauben, dass uns der Club auch in Zukunft noch tolle Nächte und viel Inspiration bringen wird.
Was macht Stuttgart für euch als Kreativschaffende besonders?
Man fühlt sich schnell wohl und angenommen. Man lernt viele Leute kennen und weiß dadurch immer, wo man sich einen rein saufen kann. PS: Falls ihr einen Typ im Spiderman-Kostüm auf einem E-Roller entdeckt, DAS IST LEVIN!
1 Kommentar
Linus Alexis Neuber
24. September 2024 at 9:49Toller Artikel, tolle Burschen, tolle Partys!
Ich muss unbedingt mal wieder die 0711er besuchen kommen!
Übertreibt’s nicht mit dem Alkohol! 😉🍷