Willkommen bei den „0711 Game Changers“ – den (ziemlich) neuen Gesichtern in Stuttgart, die frischen Wind in die Szene bringen! In unserem brandneuen Format treffen wir die kreativen Köpfe, die mit innovativen Ideen und leidenschaftlichem Engagement die Kultur im Kessel prägen. Von verrückten Erfolgsmomenten bis zu bolden Visionen – wir zeigen euch, was diese Stuttgarter Persönlichkeiten antreibt und wie sie die Stadt aufmischen. Dieses Mal mit der Band Defiance:
Was war der entscheidende Moment, der eure Karriere verändert hat?
Wir (Marlene & Sabrina) hatten 2023 die Idee eine Band zu gründen. Wir wussten aber nicht genau, wie wir das angehen sollten, da wir gar keine Banderfahrung hatten. Daraufhin hat Sabrina einen Freund gefragt, ob er sich nicht anschließen möchte – Robin. Durch Robin haben wir eine Richtung bekommen und auch was Greifbares. Schließlich sind wir auf Daniel gestoßen als unseren Drummer.
Wenn eure Karriere ein Film wäre, welchen Titel würdet ihr ihm geben?
Unser Bandname: Defiance.
Wie bringt ihr frischen Wind in die Stuttgarter Szene?
Wir bringen mehr Flintas* in der männerdominierte Hardcoreszene und zudem auch generell neue Gesichter in die Bandszene. Oft ist es so, dass eine Person in zwei bis drei Bands spielt. Stilistisch zielen wir darauf ab, eine gute Mischung aus tanzbarer und harter Musik zu schreiben, um auch musikalisch für frischen Wind zu sorgen …
Was war der verrückteste Ort, an dem ihr je gearbeitet habt?
Bis jetzt hatten wir nur unseren ersten Auftritt, der war auf jeden Fall verrückt und hat schon eine Menge in Bewegung gesetzt. Das muss erstmals einmal getoppt werden! Wir werden bis Ende des Jahres noch ein paar Shows spielen und freuen uns auf das, was noch kommt.
Was motiviert euch, immer wieder neue Wege zu gehen?
Neue Menschen, Orte und natürlich auch andere tolle Künstler:innen kennenzulernen, die einen inspirieren. Neue Wege einzuschlagen ist auf jeden Fall auch wichtig, um neue persönliche Erfahrungen zu sammeln und den eigenen Horizont zu erweitern.
Wie geht ihr mit Rückschlägen und Kritik um?
Es macht auf jeden Fall einen Unterschied, wie man Kritik äußert: Positive/konstruktive Kritik kann uns helfen, etwas zu verbessern und Rückschlägen zu lernen. Negative/beleidigende Kritik: Kill them with kindness.
Welche Ideen möchtet ihr noch verwirklichen?
Wir haben vor, spannende Crossover zwischen Hardcore, anderen Musikrichtungen und unseren unterschiedlichen kulturellen Hintergründen einzubauen (Lateinamerika, Asien).
Wer oder was inspiriert euch dazu, Game Changer zu sein?
Bands aus den USA inspirieren uns schon ziemlich, da sie verschiedene soziale, ethnische und gesellschaftliche Hintergründe haben, ihre Message leben und diese musikalisch umsetzen. Gute Beispiele sind z. B. Scowl, Gel, Zulu, Speed aus Australien und Dying Wish.
Welche Veränderungen möchtet ihr in der Szene bewirken?
Wir wollen die Szene etwas aufwecken. Zeigen, dass auch Flintas* auf der Bühne stehen können und generell in der Szene willkommen sind – in der Crowd, als Fotograf:in, an der Technik, etc. Aber auch Empowerment für alle ist uns wichtig, denn Hardcore ist für alle da. Trotz ernster Themen möchten wir aber auch Positivity und Spaß an der Musik ausstrahlen.
Was war euer bisher größter Erfolg?
Dass wir es geschafft haben, gemeinsam Songs zu schreiben, diese live zu spielen und zu sehen, dass es bei den Leuten ankommt. Natürlich aber auch, dass wir als Band super viben und bis Ende des Jahres noch mehr Shows spielen können.
Stellt euch vor, ihr könnt euch eine Stuttgarter Persönlichkeit zur Zusammenarbeit aussuchen – wer wäre das?
Flawless Issues wäre auf alle Fälle ein musikalischer Crossover, der uns richtig taugen würde.
Wie wichtig ist euch die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Kreativen in Stuttgart?
Sehr wichtig. Wir möchten auf jeden Fall unseren musikalischen Horizont erweitern und das nicht nur mit Hardcore -Bands. Das ist ja das Tolle an Musik und Kunst generell, man hat die Möglichkeit etwas Neues zu erschaffen. Vielleicht ermutigen wir mit unserer Musik/Kunst sogar auch andere Menschen, ihre Kunst nach außen zu tragen.
Welche lokalen Orte oder Events haben euch besonders geprägt?
Auf Nummer eins ist auf alle Fälle das Jugendhaus West in der Bebelstraße. An diesem Ort ist nicht nur unser Proberaum, sondern wir durften auch unsere erste Show dort spielen. Auch privat sind wir dort oft auf Shows unterwegs. Events, die uns geprägt haben, sind das „AEF Festival“ im ClubCann, „Metal meets Artcore“ im JuHa West, der Club Universum und das Goldmark’s am Charlottenplatz, die Rockfabrik in Ludwigsburg, der Kellerklub oder das Lehmann mit den Metal-Partys früher.
Was macht Stuttgart für euch als Kreativschaffende besonders?
Dadurch, dass man kreativ unterwegs ist, bekommt man eine bessere Perspektive, was in Stuttgart in der Subkultur geboten ist und kann sich besser mit anderen Künstler:innen im Musik-, Fotografiebereich etc. connecten. Man lernt die Stuttgarter Alternative Szene kennen und merkt, dass diese auch viel zu bieten hat und tolle Menschen dort aktiv sind, die sich reinhängen. Allgemein ist es in Stuttgart leider so, dass alternative Orte nicht sonderlich leicht zugänglich gemacht werden. Vor allem die DIY-Kultur wird oft wenig gefördert oder für andere „wichtigere” massentaugliche Projekte auf Eis gelegt oder sogar dem Erdboden gleichgemacht, z. B. der NorDIY.
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