Willkommen bei den „0711 Game Changers“ – den (ziemlich) neuen Gesichtern in Stuttgart, die frischen Wind in die Szene bringen! In unserem brandneuen Format treffen wir die kreativen Köpfe, die mit innovativen Ideen und leidenschaftlichem Engagement die Kultur im Kessel prägen. Von verrückten Erfolgsmomenten bis zu bolden Visionen – wir zeigen euch, was diese Stuttgarter Persönlichkeiten antreibt und wie sie die Stadt aufmischen. Weiter geht’s mit Lina:
Was war der entscheidende Moment, der deine Karriere verändert hat?
Die Eröffnung meines Tattoo-Studios „Happy Tears Tattoo” – mein erster mutiger Schritt in eine neue Richtung, in dem ich auch Verantwortung für Mitarbeitende übernehmen darf.
Wenn deine Karriere ein Film wäre, welchen Titel würdest du ihm geben?
Vielleicht schaff’ ich das.
Wie bringst du frischen Wind in die Stuttgarter Szene?
Trotz der Meinungen, dass man in einem professionellen Umfeld nicht politisch sein sollte, um keine potenziellen Kund:innen zu verlieren, nutze ich die Reichweite, um meine feministische Haltung öffentlich zu äußern. Ich finde es wichtig, ein klares Zeichen zu setzen, um dem Problem mit Sexismus in der Tattooszene entgegenzuwirken.
Was war der verrückteste Ort, an dem du je gearbeitet hast?
Für mein Diplom im Kommunikationsdesign 2019 habe ich mit meinem mithilfe einer Schreinerin eigens gebauten Tattoo-Pop-up-Wagen auf der Killesberghöhe zwischen den Häusern eines meiner ersten Tattoos gestochen. Und ich habe mal auf der Sommerfeier von der Firma Underpier tätowiert, da haben wir einen überdachten Spot eingerichtet und die Leute konnten sich spontan von mir tätowieren lassen.
Was motiviert dich, immer wieder neue Wege zu gehen?
Hauptsächlich andere inspirierende Menschen. Ob aus meinem Umfeld, das mich in meinen Entscheidungen unterstützt oder Menschen aus dem Internet. Allgemein schlage ich neue Wege immer spontan und impulsiv ein, was sich bisher immer als positiv erwiesen hat.
Wie gehst du mit Rückschlägen und Kritik um?
Ich bin ein sehr sensibler Mensch, weshalb häufiger schon die eine oder andere Träne geflossen ist. Danach versuche ich, mir alles objektiv anzuschauen, um zu sehen, was falsch gelaufen ist, alles zu reflektieren und aus den Fehlern zu lernen. Ich finde es in Ordnung, sich nahbar und emotional zu zeigen.
Welche Ideen möchtest du noch verwirklichen?
Aktuell – nach der Eröffnung von „Happy Tears Tattoo“ – setze ich mir keine zu hohen Ziele. Die nächsten Ziele sind erstmal, mehr Bilder im Studio aufzuhängen und mir mehr Zeit freizuschaufeln, um mehr Tattoo Designs zu entwerfen.
Welche Veränderungen möchtest du in der Szene bewirken?
Mehr Humanität. Ich stehe ein für die Relevanz, die Grenzen der Kund:innen zu respektieren und auf deren persönlichen Bedürfnisse einzugehen. Mehr Miteinander und Support in der Tattooszene untereinander statt Konkurrenzdenken. Wir sind am Ende nur Dienstleister:innen und sollten uns bewusster machen, wie geehrt wir sind, dass wir jeden Tag permanent unsere Kunst verewigen dürfen. Ich finde, dass bei manchen leider immer noch das eigene Ego eine zu große Rolle spielt.
Was war dein bisher größter Erfolg?
Ich denke, der steht sicher noch bevor.
Stell dir vor, du kannst dir euch eine Stuttgarter Persönlichkeit zur Zusammenarbeit aussuchen – wer wäre das?
Kim Hoss oder die Leute vom ehemaligen Freund & Kupferstecher.
Wie wichtig ist dir die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Kreativen in Stuttgart?
Wichtig, es könnte allerdings mehr passieren, weshalb ich versuche, mehr Events ins Leben zu rufen oder zu besuchen.
Welche lokalen Orte oder Events haben dich besonders geprägt?
Meine Zeit hinter der Bar in Freund & Kupferstecher. Die Musik war super und die Menschen sind damals zu meiner zweiten Familie geworden. Dadurch konnte ich mich mit vielen Leuten vernetzen.
Was macht Stuttgart für dich als Kreativschaffende besonders?
Naturnähe und Reisemöglichkeiten.
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