Rund 120 Exponate erzählen hier Geschichten aus der Stadt: mal kurios, mal bewegend, mal mit Gänsehaut. Kuratiert wurden die Objekte von Dr. Edith Neumann, die fast 20 Jahre lang die Sammlung des StadtPalais aufgebaut hat. Ihr Prinzip: „Wir sammeln keine nackigen Objekte – jedes Stück muss mit einer Geschichte kommen.“

Mit dabei ist natürlich der berühmte Atomanzug aus dem Jahr 1954: Maßschneider Fritz Münch nähte damals ein Wählscheibentelefon direkt in ein Sakko – futuristisch, praktisch und preisgekrönt. Nicht weniger eindrücklich sind die Objekte, die an längst verschwundene Orte erinnern: das Szenelokal Zapata, das Café Greiner mit seinem Art-Déco-Charme oder die Röhre, bei denen die Besucher:innen noch heute melancholisch werden. Dazu gibt’s besondere Einzelstücke wie einen Leder-Kabinettschrank aus dem Wilhelmspalais oder Mode aus den 1960er Jahren.
Triggerwarnung: Sexuelle Gewalt
Neben all den Designklassikern und Club-Relikten erzählt die Ausstellung auch von den dunkleren Kapiteln der Stadtgeschichte: Etwa von dem Spritzenset, das ein Vater 1945 seiner 17-jährigen Tochter für den Fall einer Vergewaltigung durch Besatzungssoldaten übergab. Jahrzehnte später tauchte das Set wieder auf und wurde ins Museum gebracht. „So werden Objekte zu Zeugen persönlicher Schicksale“, sagt Neumann.

Triggerwarnung Ende
„Best of Stuttgart“ ist eine Einladung, die Stadt durch ihre Objekte neu zu entdecken: Manche Stücke sind Kult, andere überraschend oder schwer zu verdauen. Zusammen ergeben sie ein Mosaik aus Erinnerungen, das Stuttgart so nahbar macht wie selten zuvor.
