Party

Seth Schwarz

04.03.2017, Uhr
Ort: White Noise

Klassische Instrumente und elektronische Musik haben auf den ersten Blick eher wenig gemeinsam. Wie gut beides zusammen trotzdem klingen kann, beweist Musiker Seth Schwarz in seinen Sets. Der ausgebildete Geiger meistert seine Gigs mit der E-Violine in der Hand und beginnt einfach, auf Beats und Melodien zu improvisieren. Klingt schräg, klingt aber ganz fantastisch, wie er schon bei Festivals wie dem Burning Man oder der Fusion gekonnt unter Beweis stellte. Pflichttermin für alle, die ihren musikalischen Horizont gerne erweitern würden! Wir haben Seth Schwarz ein paar Fragen zu sich und seiner Musik gestellt:

Spielst du als Live-Act eher geplant oder improvisierst du auch gerne mal?
Live spielen bedeutet für mich eine Mischung aus Improvisation, bestehender Atmosphäre, dem Publikum, Adrenalin, Endorphin und der eigenen Gedankenwelt – aber natürlich auch aus den gesammelten Erfahrungswerten von Auftritten in aller Welt, sei es Wüste, im Dschungel oder düsteren Hangar-Raves. Jedes Set ist am Ende doch sehr anders: Ich suche stetig nach dem perfekten Sound für den richtigen Moment, in dem Drive, Intonation und Kreativität eine Trinität bilden. Allerdings habe ich für die meisten meiner Sets kaum mehr Vorbereitungszeit, als zwischen Aufbau der Gerätschaften und stimmen der Geige. Dann höre ich mich oft direkt in dem Moment, wenn ich die Tracks gerade gemischt habe, ein und versuche den richtigen Ton zu treffen und den Vibe zu fühlen. Bei eigenen Songs ist das natürlich kein Problem, aber das wäre dann auch kein großes Abenteuer.

Wie kamst du auf die Idee, ein klassisches Instrument wie die Geige mit elektronischer Musik zu verbinden?
Als Jugendlicher habe ich Hiphop-Beats gebaut und meine eigene Violine gesampled. Irgendwann war ich dann zum ersten Mal im Charles Bronson-Club in Halle bei einem Rave, da fühlte es sich auf einmal naheliegend an, die Geige mit Club-Musik zu kombinieren. Kurz danach gab es die erste Vinyl auf What! What!. Den allerersten Grundstein für die Violinen-Electro-Symbiose hat allerdings mein Cousin Bosci vom Tanzatelier Kokü gelegt, als er mich zu einem DJ-Battle nach Dresden in die Groove Station einlud.

Wie würdest du deine Musik in drei Worten beschreiben?
Energetisch, unkonventionell, transzendent und emotional … ups, das waren vier.