Mit Helene kehrt frischer Wind in die den meisten als „Sakristei“ bekannte Gastrofläche an der Ecke Möhringer-/Eierstraße. Und dass man sich die mal genauer anschauen sollte, liegt nicht nur an den bekannten Gesichtern, die hinter dem neuen Konzept stecken …
Die beiden liebenswerten Kreativköpfe Anna Ruza (hat erst dieses Jahr das Peng Peng Studio eröffnet) und Stoff Büttner (seit über zehn Jahren Head of I love Sushi und wie erst kürzlich erfahren eigentlich gelernter Hörgeräteakustiker) haben ihren Wirkungsbereich aus dem Westen heraus erweitert und sich für Helene die perfekte Unterstützung ins Boot geholt. Der gelernte Koch Karl Acker hat im ehemaligen Sternerestaurant Ritzi gelernt und war zuletzt im Ackerbürger für die Küche verantwortlich. Hier entstand auch die Verbindung zu Julian Diedrich, der dort zuletzt Restaurantleiter war und zuvor in Frankfurt jede Menge Gastroerfahrung sammeln konnte. Die beiden komplettieren das Quartett und lassen auf eine kreative Küche mit viel Herzblut schließen.
Gekocht wird „Neo-Schwäbisch“: Auf der Karte stehen verschiedene hausgemachte Maultaschenvariationen, ein schwäbisches Vitello Tonnato oder auch ein Grüner Bohnen Salat mit Parmesanspänen. Keine Sorge, auf den klassischen Rostbraten muss natürlich auch keiner verzichten. Dem Team war es aber wichtig, die ursprünglich doch sehr fleischlastige schwäbische Küche um spannende vegetarische und vegane Gerichte zu erweitern.
Los gehen soll es bereits Anfang Oktober, bis dahin wird in der charmanten Eckgastro noch fleißig gewerkelt. Ein bisschen neue Fliesen hier, ein bisschen Terrakotta da und dazu noch das eine oder andere Vintage-Fundstück aus Omas Wohnzimmer – so soll eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre entstehen. Oder, wie die Macher:innen selbst sagen, ein „Drittort, der neben dem Zuhause und der Arbeit eine Anlaufstelle für Gespräche, Begegnungen und einfach eine gute Zeit im Viertel ist.“
Das Nachbarschaftsgefühl liegt den Vieren dabei besonders am Herzen. Alle von klein bis groß sollen sich bei Helene wohlfühlen. Es wird Spielplatzpommes zum Mitnehmen geben sowie Liegestühle und Boulekugeln zum Ausleihen. Geöffnet ist ab Anfang Oktober bereits ab morgens, da geht es los mit Croissants, belegten Brötchen und Kaffee, stilecht serviert im Kännchen. Unter der Woche soll es einen abwechslungsreichen Mittagstisch geben und abends ist man auf eine Weinschorle ebenso willkommen wie zum Abendessen mit der ganzen Familie. Für Geburtstage, Weihnachtsfeiern und andere Events können die Räumlichkeiten auch exklusiv gemietet werden. Außerdem will das Team auch verschiedene eigene Veranstaltungen wie Weintastings oder Ausstellungen organisieren.
Es ist einiges los unter dem großen Lindenbaum, der den Terrassenbereich beschattet. Aber warum eigentlich „Helene“? Namensgeberin war die Ehefrau Erwin Schoettles, die auch selbst als Kommunalpolitikerin tätig war und sich sozial engagierte. Unter anderem rief sie den Verein Lebenshilfe für geistig Behinderte ins Leben und wurde für ihr Schaffen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Grund genug also, den Platz vor dem Lokal kurzerhand zum Helene-Schoettle-Plätzle zu taufen.
Wir haben dem Team kurz vor Eröffnung ein paar Fragen gestellt:
Wenn ihr Helene in drei Worten beschreiben müsstet?
„Warm, herzlich, nachbarschaftlich.“
Was macht Helene besonders?
„Man soll das Gefühl haben, wie wenn man zu seiner herzigen Tante nach Hause ins Wohnzimmer kommt. Ein Ort, an dem man sich immer wohlfühlt, liebe Menschen trifft und es sich gut gehen lassen kann. Man wird bekocht, Kaffee gibt’s im Kännchen und sie hat immer ein offenes Ohr.“
Was genau versteht ihr unter Neo-Schwäbisch?
„Kurz könnte man sagen: Schwäbische Klassiker modern interpretiert. Das macht sich sowohl bei der Einrichtung als auch auf der Speisekarte bemerkbar. Wir wollen das beste von Tradition und Moderne verbinden. So war uns bei der Speisekarte auch wichtig, dass wir die ursprünglich sehr fleischlastige schwäbische Küche unaufgeregt und ehrlich mit vegetarischen und veganen Gerichte erweitern, ohne dabei auf Fleischersatzprodukte zurückzugreifen. Auf den klassischen Rostbraten muss natürlich trotzdem keiner verzichten.“
