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Drei Fragen an… Mascha Hülsewig

Anfang Juli wurde die Kündigung des Varietés von der L-Bank auf das Jahr 2014 bekannt gegeben. Terminiert wurden dabei die fortgeschrittenen Pläne, ein Finanzierungskonzept zu entwickeln, das zu diesem Zeitpunkt in zwei Wochen vorgestellt werden sollte. Wir haben Pressesprecherin Mascha Hülsewig zu der Situation befragt.

Hallo Mascha, nach alldem, was vorgefallen ist – was geht einem da durch den Kopf?
„Nachdem die L-Bank Ende 2013 das Sponsoring, das sie seit fast 20 Jahren leistet, einstellt, hat sie ohne jegliche Vorankündigung auch den Pachtvertrag fristgerecht zum 31. Januar gekündigt. Das kam vollkommen überraschend für uns, da die L-Bank noch von ein paar Monaten der Presse signalisierte, dass wir hier im Friedrichsbau bleiben können, wenn wir ein tragfähiges Konzept vorlegen. An diesem Konzept haben wir die letzten Monate gearbeitet und der Spielbetrieb wäre für 2014 gesichert gewesen.“

Das Theaterhaus würde es begrüßen, wenn sich das Varieté-Theater auf einem Gelände auf dem Pragsattel ansiedelt. Wie weit ist man da in Planungs- und Finanzierungsfragen? Was müsste noch passieren, damit der Plan realisiert werden kann?
„Wir haben mit Werner Schretzmeier über die Möglichkeit, mit dem Friedrichsbau Varieté neben das Theaterhaus zu ziehen, gesprochen. Für uns wäre das eine sehr schöne Option. Zum einen, weil eine langjährige Freundschaft zwischen beiden Häusern besteht, die Chemie also stimmt. Und zum anderen, weil ein interessanter Synergieeffekt zwischen beiden Häusern entstehen kann. Auch hat die Stadt diese Möglichkeit begrüßt und wir werden uns so zeitnah wie möglich mit ihr zusammensetzen. Klar ist jedoch, dass wir einen Umzug auf den Pragsattel finanziell nicht alleine stemmen können. Ein Neustart ist mit enormen Kosten verbunden wie Zeltmiete und -aufbau, technische und logistische Ausstattung etc.“

Was erwartet uns im Friedrichsbau noch bis Ende des Jahres?
„Am 13. September startet unsere letzte Produktion hier im Friedrichsbau „MAGIC VAMPIRES – Die Show mit Biss“, unter der Regie von unserem künstlerischen Leiter Ralph Sun. Es ist ein sehr reizvolles Showkonzept, das sich zwischen Mel Brooks und Cirque du Soleil bewegt. Also Slapstick und Comedy vs. hochkarätige Artistik und Zauberkunst. Und am 31. Dezember fällt hier der letzte Vorhang. Wir erfahren in den letzten Monaten sehr viel Solidarität von unserem Publikum und von den Artisten, die natürlich auch sehr beunruhigt sind. International gesehen gehört das Friedrichsbau Varieté einfach zu den Topspielorten in diesem Bereich.“

friedrichsbau.de

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