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Solidarität Covid-19 Stuttgart re.flect

Die Kurve der mit Covid-19 infizierten Menschen steigt weiter exponentiell an und die Krise hat, zumindest hier in Deutschland, voraussichtlich noch bei Weitem nicht ihren Höhepunkt erreicht. Die meisten von uns gehören glücklicherweise nicht selbst zu einer Risikogruppe und haben daher die Möglichkeit, sich für andere einzusetzen, bei denen eine Infektion schwerwiegender verlaufen könnte. Mit dieser Einsicht über die eigene Sicherheit und einer kleinen Portion gesundem Menschenverstand sind die Grundsteine der Solidarität (hoffentlich) gelegt und wir können beginnen, uns Gedanken zu machen, wie wir Betroffenen und Gefährdeten eine Hilfestellung geben können. Regel Nummer eins: versuchen, nicht selbst zum Träger zu werden. Doch was kann man abseits vom häufigen Händewaschen, Desinfizieren und Abstandhalten tun?

Sinn macht zum Beispiel ein Aushang im Treppenhaus, auf dem gut lesbar und in einfacher Sprache beschrieben wird, welche Hilfe geleistet und unter welcher Telefonnummer man erreicht werden kann. Ein Einkauf, der vor der Tür abgestellt wird, kann in dieser Zeit alten und kranken Menschen eine unglaubliche Hilfe sein – vor allem, wenn die Angst vor einer Ansteckung besonders groß ist. Außerdem können wichtige Besuche beim Arzt durch das Angebot eines Fahrservices erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht werden, da gerade Risikogruppen die öffentlichen Verkehrsmittel in dieser Zeit meiden sollten.

Außerdem sind in Zeiten der Krise solidarische Zusammenschlüsse von Vorteil. Da die staatliche Betreuung fast aller Kinder für einige Wochen aussetzt und trotzdem viele Menschen weiter arbeiten müssen, entsteht für viele Familien eine schwer zu bewältigende Situation, die oft nur durch Hilfe von Verwandten und Freunden überstanden werden kann. Da sich für viele Stuttgarter der gleiche Tenor ergibt, müssen neue Formate geschaffen werden, wie zum Beispiel das abwechselnde Betreuen der Kinder in einem Häuserblock. So kann gewährleistet werden, dass es zu weniger großen Arbeitsausfällen und der Vermeidung finanzieller Engpässe innerhalb der Familie kommt. Um sich zusammen zu finden, können Aushänge und/oder Anzeigen im Internet förderlich sein.

Die Agentur „Quadriga Group“, die sich mit Mobilitätsleistungen in Stuttgart beschäftigt, geht beispielhaft voran und bietet Älteren, Kranken, Alleinerziehenden sowie Familien trotz der eigenen Betroffenheit und ausbleibender Aufträge eine sinnvolle Stütze zur Bewältigung des Alltags: Das Unternehmen bietet Fahrten zum Arzt, Hilfen bei Besorgungen sowie das Bringen und Abholen der Kinder zur Betreuung an und will damit weitere Organisationen zur Solidarität animieren.

Wichtig sind in Zeiten der Abschottung nach wie vor Blutspenden, um schwer kranke Menschen, vor allem Krebskranke, weiterhin versorgen zu können. Die Spendebereitschaft ist seit Beginn der Corona-Krise rapide zurück gegangen, schon jetzt sei die Versorgung mit lebensrettenden Blutpräparaten nur noch auf niedrigstem Niveau gesichert, so das Deutsche Rote Kreuz. Die Krankenhäuser kümmern sich im Moment in besonderem Maße um den Schutz der Spendenden, vor einer Infektion im Rahmen der Blutabgabe muss man also keine Angst haben.

Zu guter Letzt bleibt uns nur das Ausharren – und es sich im eigenen Schneckenhaus zwar gemütlich zu machen, doch nicht zu vergessen, dass die Krise ernst zu nehmen ist und andere wesentlich härter trifft. Mit offenen Augen durchs Treppenhaus gehen und sich solidarisch zeigen. Seid lieb zueinander!

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