Bei unserem „Streifzug“ entdecken wir für euch neben den bekannten auch die auf den ersten Blick versteckten Hausnummern Stuttgarts schönster Straßen.
Beginnend am Eugensplatz, überzeugt die Haußmannstraße gleich zu Beginn mit einem atemberaubenden Blick über den Kessel. Ob mit einer Kugel Joghurt-Brombeere vom Pinguin in der Waffel oder bei einem Glas Wein in der Tagesbar Apotheke – wohl an kaum einem anderen Fleckchen in Stuttgart lässt es sich schöner entschleunigen. Kein Wunder, dass man hier im Sommer auf Gott und die Welt trifft.
Vorbei an beeindruckenden Häuserfassaden schlängelt sich der asphaltierte Weg Richtung Osten. Auch unter Touristen ist die Ecke bekannt: Die DJH Jugendherberge ist dank der Zimmer mit Aussicht eine beliebte Anlaufstelle für Gäste aus aller Welt. Wir schlendern weiter und träumen von einem schicken Häuschen mit Garten hier in der Gegend, wo wir uns im nicht allzu fernen Alter niederlassen und mit Freunden auf der Terrasse ein Weinchen kredenzen können.
Je näher man der Freien Waldorfschule an der Uhlandshöhe kommt, desto mehr lässt sich der anthroposophische Ansatz auch in der Architektur erkennen. Den Einfluss Rudolf Steiners, der hier im September 1919 die erste Waldorfschule der Welt gründete, wirkt definitiv noch heute nach und verleiht der Gegend ihren ganz eigenen Charme. Imposante Bauten und Vorgärten auf der einen und der freie Blick in die Stadt auf der anderen Straßenseite tun ihr Übriges.
Unser Weg führt uns zum Kreisverkehr an der Urachstraße, wo die Haußmannstraße am dort befindlichen kleinen Spielplatz vorbei Richtung Ostendplatz abbiegt. Etwas versteckt am Eck liegt das Café flowers & friends: Seit mehr als zwei Jahren verbindet das Team hier die Liebe zur Floristik mit der Option auf Kuchen, Waffeln und Cappuccino und bietet damit die ideale Gelegenheit für eine kleine Verschnaufpause.
Von hier aus lässt sich die Reise anschließend auch mit dem 42er fortsetzen – unserer Meinung nach ja auch ohne Schnellfahrspur der wahre Star unter den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Landeshauptstadt. Wer den Weg zu Fuß nimmt, kann dafür einen Stopp im Restaurant El Taurino einlegen. Der Spanier ist für seine frischen Tapas, Fischgerichte und die landestypische Paella bekannt und gehört seit mehr als zehn Jahren fest zum Stadtbild in Ostheim. Am Ostendplatz angekommen, erinnert das wuselige und charmant zerschlissene Stadtbild ein wenig an manch angesagte Partymetropole, gegen die Stuttgart sonst oft viel zu hochgeschlossen und sauber wirkt.
Vorbei an Apotheke, Bäckerei und Drogeriemarkt laufen wir direkt auf den angesagten Foodspot Vietal Kitchen zu und schauen ein paar Nachwuchs-Influencern beim Portraitieren ihrer Bowls über die Schulter, bevor wir unseren Weg fortsetzen. Lieber lassen wir uns stattdessen ein paar Hausnummern weiter im portugiesischen Tasca im Feui über dem ehemals legendären Club „Feuilleton“ nieder und freuen uns über hausgemachte Aioli und frittierte Meeresfrüchte. Mit einem letzten Blick auf den am Ende der Straße thronenden Gaskessel streichen wir uns zufrieden über den Bauch und können zusammenfassend sagen: Unsere kleine Tour durch den Osten hat sich in jedem Fall gelohnt!
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