Wovon lässt sich Stuttgart inspirieren, welche Ideen machen den Kessel schöner und wen sollte man auf jeden Fall auf dem Schirm haben? Unsere Stuttgarter Käpsele verraten es! Gemeinsam mit dem Käpsele von Stuttgarter Hofbräu stellen wir in der dritten Ausgabe unserer Serie Macher:innen, Gründer:innen, Impulsgeber:innen und Kreativköpfe aus Stuttgart vor, mit denen wir uns auf ein Bier getroffen haben. Dieses Mal mit Eric Gauthier, Gründer von Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus, Choreograf, Tänzer und Künstlerischer Leiter des Theaterhauses.
Wie startest du in den Feierabend?
Feierabend? Gibt es sowas? (lacht) Nach der Vorstellung sind wir normalerweise alle hier. Wir haben einen großen Tisch und die ganze Mannschaft ist am Unterschreiben, wir machen ein paar Fotos mit Leuten und dann freue ich mich darauf, an die Theke zu gehen und mir da ein Bierchen zu holen. Nur eins, weil ich heimfahren muss und chillen. Wenn ich am Abend hier im Haus oder irgendwo auf der Welt keine Vorstellung habe, habe ich normalerweise meine Kinder – ich habe drei und ich bin ein guter Papa.
Woher kennt man dich?
Ich heiße Eric Gauthier, bin eigentlich aus Kanada und bin vor 26 Jahren nach Stuttgart umgezogen, um für das große Stuttgarter Ballett zu tanzen. Zu dieser Zeit war in meinem Kopf mehr oder weniger: „Ich gehe nach Europa. Ich bin aus Amerika.“, aber dann war es Deutschland, Stuttgart. Immer noch klein und fein. Man kennt mich vom Ballett, man kennt mich vom Gauthier Dance, ich spiele ein bisschen Musik dazu. Ich mache ganz viele Sachen.
Was würdest du deinem jüngeren Ich gerne auf den Weg geben?
Diesen Mut, vom ersten Moment an direkt Deutsch zu lernen. Deutschland war vor 26 Jahren nicht dasselbe. Ich weiß noch, dass ich damals auf der Königstraße ein Salamibrötchen auf Englisch bestellt habe und die Frau mir extra ein Käsebrötchen gegeben hat, weil ich es nicht auf Deutsch gesagt habe. Ich glaube, heute ist es nicht mehr so. Trotzdem hat es acht Jahre gedauert, bis ich gesagt habe, dass ich jetzt Deutsch lernen muss. Vielleicht würde ich mir mitgeben, dass man sich sofort in der Situation integrieren muss, wenn man an einen anderen Ort kommt.
Wovon lässt du dich inspirieren?
Von ganz vielen Momenten in meinem Alltag: Ich sehe jemanden, ein Kind oder, dass Menschen anderen Menschen helfen. Oder ich bin inspiriert, weil ich coole Musik höre und denke „Das könnte ein tolles Tanzstück werden“. The small things in life, they inspire!
Mit wem würdest du dich gerne mal auf ein Käpsele treffen?
Ehrlich gesagt mache ich das nicht oft genug mit meiner eigenen Mannschaft, mit meinen Tänzern. Das sind so tolle Menschen und im realen Leben – außerhalb von diesen Räumen hier – sind wir nicht oft zusammen. Nur auf Tour sind wir zusammen. Also würde ich sagen: Hier in Stuttgart mit meinen Leuten ein kleines Bierchen zu trinken: Sounds good!
Stuttgart in drei Worten für dich?
Klein, aber fein.
Was ist dein Lieblingsort in Stuttgart?
Ich habe ganz viele Lieblingsorte in Stuttgart. Einer ist mein Zuhause in Degerloch. Ich habe fast 20 Jahre im Heusteigviertel gelebt und beim dritten Kind war dann klar: Wir müssen ein bisschen nach außen ziehen. Ich habe immer den Fernsehturm von weit weg gesehen und hab mich gefragt, wer da lebt. Und jetzt leb’ ich am Fuß vom Fernsehturm. Es ist total schön da oben! Es ist grün, die Luft ist besser und meinen Kindern geht es gut da.
Welches Sommerevent weckt deine Vorfreude am meisten?
Die EM! Das ist ein guter Moment, um ein Käpsele zu genießen. Und ich hab mit Freunden ein fettes Tanzfestival gegründet, das „COLORS INTERNATIONAL DANCE FESTIVAL“ heißt. Es ist aber nicht diesen, sondern nächsten Sommer. Jeden Abend nach den Shows im Haus hier treffen sich außerdem die vier Tanz Companys der vier Bühnen mit Tänzern aus der ganzen großen Welt hier in Stuttgart im Biergarten. Und jede Nacht is a very magical moment, den man teilt. Geschichten nach der Vorstellung unter dem Mondlicht, das ist schön!
Wobei kannst du komplett abschalten?
Komplett abschalten kann ich im Gym, beim Sport machen. Ich tanze jetzt nicht mehr. Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ich bin 47 und diese Stunde am Tag ist meine holy bible. Diese Zeit gehört nur mir. Ich kann arbeiten, wenn ich will oder auch eine Kochshow gucken, wenn ich will. Ich schau’ beim Fitness immer Kochshows and that’s my moment!
Wem würdest du den Titel „Stuttgarter Käpsele“ verleihen?
Den Titel Stuttgarter Käpsele gebe ich dem Mann, der mir diese Chance hier gegeben hat, eine Tanz Company zu gründen: Werner Schretzmeier. Das Theaterhaus ist sein Baby und ich hätte vor 16 Jahren nie gedacht, dass ich diese großartige Chance bekommen werde. Er hat mich auch als Mentor durch diese 16 Jahre begleitet, gibt mir unglaublich viel Freiheit und das ist der Grund dafür, dass ich machen kann, was ich tue. Ich habe die Unterstützung vom Haus hier und deswegen ist die Antwort mein Chef, Werner.
*Diese Contentreihe ist in Kooperation mit Stuttgarter Hofbräu entstanden / sponsored content
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