Vom 8. bis 13. Dezember geht das Spoken Arts Festival unter dem Motto „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!“ in die zweite Runde. Das Event widmet sich dieses Mal der Zeit zwischen 1933 und 1945 und beleuchtet die künstlerischen Verbindungen zu unserer Gegenwart. Neben dem gesprochenen Wort stehen dabei auch Musik, Tanz und Literatur im Fokus.
Der Start ins Spoken Arts Festival wird unter dem Thema „Exil“ gefeiert: Mit dabei sind der Schauspieler Thomas Thieme, die Kammersängerin Helene Schneidermann, der Pianist Geoffrey Abbott sowie die Sängerin Isabell Münsch. Freuen darf man sich an den fünf folgenden Festival-Tagen unter anderem auf eine Hommage an Bertolt Brecht des Schauspielers Lars Eidinger gemeinsam mit dem Pianisten Hans-Jörn Brandenburg. Mit von der Partie sind außerdem Künstler:innen wie Barbara Auer, Fola Dada, Claudia Michelsen, Helene Schneidermann, Daniel Schreiber, Robert Stadlober und Friedemann Vogel. Auch ein Bericht in Form von Lesungen der Holocaust-Überlebenden Eva Umlauf, Ernst Grube und Leon Weintraub ist Teil des Spoken Arts Festival.
Das vielfältige Programm wird unter der künstlerischen Leitung des renommierten Regisseurs Joachim A. Lang und mit der Unterstützung von der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Baden-Württemberg Stiftung und der Stadt Stuttgart im Dezember auf die Bühnen verschiedener Stuttgarter Locations gebracht.
3 Fragen an Joachim A. Lang:
Wie schafft es das Spoken Arts Festival, eine Brücke von den Jahren 1933 bis 1945 in unsere Gegenwart zu bauen?
Die Brücke in die Gegenwart liefert jeden Tag der Blick in die Nachrichten. Leider. Krieg, Terror, Antisemitismus, Rechtsradikalismus, Flucht und Vertreibung gehören zu unserer Gegenwart. Die Texte, die wir aus der Zeit präsentieren, sind so aktuell wie zu ihrer Entstehungszeit. Wir zeigen aber auch Texte aus der Gegenwart, zum Beispiel Stücke von zwei ukrainischen Regisseuren, die den Krieg und die Zerstörung in ihrem Land thematisieren.
Wie würden Sie die künstlerische Vielfalt des Spoken Arts Festivals für Besucher:innen zusammenfassen?
Spoken Arts geht von Sprache und Literatur aus und zeigt das Verhältnis zu den anderen Künsten, wie Musik und Tanz. Es geht um die verschiedensten Darstellungsformen, die Künstler:innen jeder Couleur bei uns zur Aufführung bringen. Ich freue mich auf die Begegnungen mit den Künstler:innen und dem Publikum.
Wo sehen Sie die größten Unterschiede der diesjährigen Veranstaltung im Vergleich zum Spoken-Arts-Debüt im letzten Jahr?
Wir widmen uns diesmal den Jahren 1933 bis 1945, den finsteren Zeiten mit NS-Terror, Krieg und Holocaust. Also die Zeit, die in Deutschland auf die wilden 1920er folgte. Leider ist das Festivalthema durch den Krieg in der Ukraine, den Terroranschlägen der Hamas und der Zunahme des Rechtsradikalismus viel aktueller geworden als wir vorhersehen konnten. Wir werden diesmal ausschließlich Uraufführungen zeigen können und freuen uns, Künstler:innen in Stuttgart begrüßen zu können, die zu den besten ihres Fachs gehören. Außerdem verteilen wir dieses Jahr unsere Veranstaltungen auf die Stadt: Mit der Liederhalle und dem Renitenztheater haben wir neue Spielorte.
Info: Spoken Arts Festival
8.–13.12.23
verschiedene Locations
spoken-arts-festival.de
detailliertes Programm & Tickets
Fotos: © Björn Klein, Mathias Bothor, Ingo Pertramer, Janine Guldener, Stephan Pick
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