Wer sich mit feministischer Avantgarde beschäftigt, kommt an Namen wie Valie Export, Cindy Sherman, Martha Rosler oder Judy Chicago nicht vorbei: Ihre Arbeiten sprengten damals Grenzen und sorgen noch immer für Aufsehen. Mit radikalen Selbstinszenierungen, kritischen Blicken auf Konsum und Gesellschaft oder dem bewussten Spiel mit Klischees fordern sie ein neues Bild der Frau ein. Denn während die Kunstwelt jahrhundertelang männlich dominiert war, nutzten diese Künstlerinnen Fotografie als Mittel des Widerstands.
Dass die Werke der Ausstellung dabei nicht nur ein Blick in die Vergangenheit sind, sondern auch ein Spiegel der Gegenwart, macht sie umso relevanter. Körperbilder, Selbstbestimmung, gesellschaftliche Erwartungshaltungen – Themen, die in den 70er-Jahren heiß diskutiert wurden, sind auch heute noch weit davon entfernt, erledigt zu sein. „STAND UP!“ zeigt, was passiert, wenn Kunst laut wird, wenn sie sich wehrt und nicht nur gesehen, sondern auch verstanden werden will. Dabei macht die Ausstellung eines deutlich: Es bleibt noch viel Bedarf für Veränderung.
Info: „STAND UP! Feministische Avantgarde“
Staatsgalerie Stuttgart
22.03.-22.06.25
staatsgalerie.de/de/ausstellungen/vorschau/stand-up
Bild: © Estate Birgit Jürgenssen / Courtesy Galerie Hubert Winter, Wien / VG Bild-Kunst, Bonn 2025 / SAMMLUNG VERBUND, Wien