0711 Game Changers Design featured

0711 Game Changers: Studio Bovti

Was geht in Stuttgarts Kreativszene? Wir präsentieren euch bei den „0711 Game Changers“ aufstrebende Newcomer:innen, die in ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen für frischen Input sorgen. Das Studio Bovti zeigt mit experimentellen Formen, verspielten Materialkombinationen und einem unkonventionellen Blick auf Handwerk und Design, dass kreativer Mut sich auszahlt. Abseits von Massenproduktion und festgefahrenen Denkmustern entstehen hier Unikate mit Charakter – so überzeugend, dass sie bereits mit einem Newcomer Award glänzen konnten.

Was war der entscheidende Moment, der eure Karriere verändert hat?
„Nach einem Wochenende in Paris 2022 mit vielen Museumsbesuchen haben wir auf der Zugfahrt angefangen, Skizzen für Leuchten zu zeichnen. Aus diesen Skizzen ist dann ein halbes Jahr später unsere erste eigene Produktserie entstanden: Animal Lights. Die darauf folgenden anderthalb Jahre sind dann weitere sieben Projekte entwickelt worden und wir konnten zum 06.09.2024 die Marke Studio Bovti gründen.“

Wenn eure Karriere ein Film wäre, welchen Titel würdet ihr ihm geben?
„Welcome to the Bovti Side of Life.“

Wie bringt ihr frischen Wind in die Stuttgarter Szene?
„Unsere Projekte verfolgen immer den Ansatz, möglichst verspielte Formen auszudrücken und unterschiedliche Materialkombinationen zu nutzen. Gerade in der dicht besiedelten Architekturstadt Stuttgart gehen wir relativ frech mit neuen Denkweisen um und verwirklichen diese.“

Was war der verrückteste Ort, an dem ihr je gearbeitet habt?
„Vor einer Woche waren wir für eine Ausstellung in Neapel. Diese Stadt lebt von ihrem Chaos und wir haben ein paar Tage gebraucht, um dieses Chaos wirklich verstehen zu können und auch darin klarzukommen.“

Was motiviert euch, immer wieder neue Wege zu gehen?
„Die Neugierde! Wir gehen bewusst immer sehr naiv an Projekte ran und kommen oftmals schnell an unsere Grenzen. Das führt dazu, dass wir uns immer Hilfe von unterschiedlichen Handwerks-Disziplinen holen und somit mit deutlich mehr Know-how-Ideen verwirklichen können.“

Wie geht ihr mit Rückschlägen und Kritik um?
„Oftmals ist gerade Kritik ein treibender Faktor für uns. Wir möchten gerne mit unseren teilweise unüblichen Denkansätzen die Leute locken und ein wenig kitzeln. Nach nun zwei Jahren Gründung hat sich herausgestellt, dass das Machen am Ende dann doch zeigt, dass wir mit unseren Ideen Recht behalten haben.“

Welche Ideen möchtet ihr noch verwirklichen?
„Unser Wunsch wäre, in so viel unterschiedliche Handwerksdisziplinen einzutauchen, wie es nur geht. Wir lieben den Austausch und das Lernen vom Umgang mit neuen Materialien und Produktionsprozessen. In der Regel wird beim intensiven Austausch aus einer Partnerschaft schnell auch eine Freundschaft.“

Startpunkt: „Startpunkt war für uns ganz klar die Ausstellung in der Galerie Amann, da hier unsere erste Soloausstellung auf über 100 Quadratmetern stattgefunden hat und wir das erste Mal unsere Arbeiten der Öffentlichkeit präsentieren durften.“

 

Wer oder was inspiriert euch dazu, Game Changer zu sein?
„Die mit der Entwurf- oder der Konzeptentwicklung verbundene Freiheit. Wir wollen neue Wege gehen, experimentieren, ausprobieren und lernen. Dieses Gefühl ist eine riesige Kraft, die uns vorantreibt und uns glauben lässt, dass wir uns künstlerisch frei ausdrücken können.“

Welche Veränderungen möchtet ihr in der Szene bewirken?
„Statt auf effiziente Massenproduktion legen wir Wert auf Handarbeit und Unikate. Das hat zur Folge, dass die Produkte zwar länger brauchen, man aber im Entstehungsprozess dafür eine engere Verbindung mit seinem physischen Tun eingehen kann.“

Was war euer bisher größter Erfolg?
„Auf der Messe EDIT Napoli, bei der wir zum ersten Mal vor internationalem Publikum unsere Produkte vorstellen durften, wurden wir mit unserem Beistelltisch „Kinoko“ direkt mit dem Newcomer Award ausgezeichnet. Damit hätten wir absolut nicht gerechnet und das hat uns umso mehr in unserem Vorhaben gestärkt.“

Stellt euch vor, ihr könnt euch eine Stuttgarter Persönlichkeit zur Zusammenarbeit aussuchen – wer wäre das?
„John Cranko! Für eines seiner Werke ein Bühnenbild zu entwickeln, wäre eine wahnsinnig fordernde und tolle Aufgabe.“

Wie wichtig ist euch die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Kreativen in Stuttgart?
„Es ist für uns die Basis von allem. Ohne Zusammenarbeit mit den verschiedenen Handwerks- und Gestaltungsdisziplinen würde es Studio Bovti gar nicht geben. Mittlerweile sehen hinter Studio Bovti neben Inna und Marius auch sechs weitere Personen, die mitwirken: Thomas Gross, Nick Daubitzer, Heidrun Schwald, Kenji Fuchiwaki, Stavros Konstantinidis und Ralf Ziegler.“

Welche lokalen Orte oder Events haben euch besonders geprägt?
„Die Galerie Amann – ein Ort für kulturellen Austausch und die Förderung von jungen Kreativen. Wir hatten auch die Ehre, unsere erste Ausstellung auf über 100 Quadratmetern dort zu präsentieren.“

Was macht Stuttgart für euch als Kreativschaffende besonders?
„Der offene Austausch! Da wir beide auch noch als Architekten in Stuttgart arbeiten, haben wir einen großen Kreis von Menschen, die alle kreativ unterwegs sind. Das beflügelt und fördert enorm.“

Entspannungszone: „Nicht weit weg von unserer Wohnung entfernt beginnt der Bopser-Wald und diesen nutzen wir so oft wie möglich als Ruheort, um wieder Kraft zu tanken oder auch einfach mal durchzuatmen. Gerade zu Beginn oder am Ende eines Spaziergangs gibt es dann noch den Stopp an der Schillereiche.“

Info: Studio bovti

studiobovti.com
instagram.com/studiobovti

Das koennte dir gefallen…

Keine Kommentare

Kommentar schreiben