Stuttgart ist toll, keine Frage! Aber manchmal werden die Wände im Großstadtjungle ein wenig zu eng, der Baustellenlärm ein wenig zu penetrant und es sehnt uns nach Stille und endlich mal mehr Grün als Grau. Die Lösung: Raus aus dem Kessel – und ab in den Schwarzwald! Um die Natur in vollen Zügen zu genießen, gibt es ja bekanntlich verschiedene Wege: Die einen wandern bis die Füße schmerzen, die anderen stürzen sich in einen Nervenkitzel und wieder andere wollen in Ruhe die Aussicht genießen. Deshalb haben wir euch unsere Geheimtipps im Nordschwarzwald für verschiedenste Ausflugs- und Urlaubs-Typen zusammengestellt. Viel Spaß!
Schwarzwald für …
Naturliebhaber
Frei wie ein Vogel in den Baumkronen tanzen – das kann man für gerade mal elf Euro in Bad Wildbad: Der 1.250 Meter lange Baumwipfelpfad am Sommerberg führt mit verschiedenen Erlebnisstationen zum vierzig Meter hohen Aussichtsturm mit atemberaubendem Blick über die Dächer des Waldes. Im Alternativen Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau/Schappach kann man für neun Euro die aus der Gefangenschaft befreiten Bären und Wölfe in ihren natürlichen Freianlagen beobachten – wenn diese sich denn zeigen wollen – und im dazugehörigen Kiosk danach noch eine (vegane) Wurst verputzen. Apropos natürlich: Kies, Holz und Lehm – die Füße mal richtig schmutzig machen und die Natur mit anderen Sinnen genießen, kann man im 2,4 Kilometer langen Barfußpark Dornstetten-Hallwangen mit dazugehörigem Trampolin und Wassererlebnisplatz. Und wer von Wasser nicht genug bekommen kann, wandert den Sagenrundweg Allerheiligen entlang und gönnt sich eine Abkühlung in den Kaskaden der Allerheiligen Wasserfälle, die zu den schönsten und höchsten im Schwarzwald zählen. Im Kessel sind uns Weinberge zwar alles andere als fremd, wer jedoch mal einen Ortswechsel vertragen kann, findet im Renchtal mit einer schönen Wein- oder Vesperwanderung und anschließendem Einkehren in der Weinstube „Barrique“ noch mehr der schönen Reben.
Badenixen
Abkühlung gefällig? Ob Ruderboot oder Stand-up-Paddle – in der rundum von Bäumen umgebenen Erzgrube im oberen Nagoldtal gibt es einige Möglichkeiten für Wassersport und auch fürs Inlineskaten eignet sich der ebene Seerundweg perfekt. Durch die tiefe, grubenartige Lage des auch Nagoldtalsperre genannten Sees kommen hier ganz schöne Kesselvibes auf. Aber Achtung, Funkloch: An der gesamten Erzgrube sucht man vergebens nach Handyempfang, also am besten schon im Voraus einen Treffpunkt mit den Freund:innen ausmachen. Jetzt kommt ein echter Geheimtipp: Das Naturerlebnisbad Glatten kennen eigentlich nur Ortsansässige. Mit seinem Natursee-Charakter ist das kleine, aber feine Freibad ein beliebter Spot zum Volleyballspielen und entspannen. Und zum Schluss wird’s eisig: Beim Mummelsee an der Schwarzwaldhochstraße handelt es sich um einen Karsee, sprich einem Überbleibsel der letzten Eiszeit – aber keine Sorge, baden kann man hier auch ohne Schüttelfrost. Der Name kommt übrigens vom Wort „Mummeln”, was im Volksmund „Seerosen“ bedeutet.
Abenteurer
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Adrenalin-Junkies aufgepasst – dieses Programm ist nichts für Menschen mit Höhenangst: Im Nordschwarzwald gibt es einige Möglichkeiten, bei einem Tandemflug gemeinsam mit einem/einer geschulten Fluglehrer:in über den Abgrund zu steigen. Buchen kann man einen solchen Flug zum Beispiel bei sky-sports.info. Gesicherter wird’s dann bei der Hirschgrund Zipline im Kinzigtal: Hier kann man sich an der Zipline einhängen und an sieben verschiedenen Stationen den Berg hinunter rasen. Mit 570 Metern Länge und einer Höhe von 83 Metern handelt es sich sogar um die längste Natur-Zipline Deutschlands. Ebenfalls in idyllischer Kulisse befindet sich der Erlebnis- und Kletterwald Enzklösterle im Hirschtal. Dort kann man auf verschiedenen Höhen mitten im Wald gesichert klettern gehen – am besten vorher überprüfen, ob der Park bereits wieder geöffnet hat. Perfekt für Familien bietet sich ein Ausflug zum Mehliskopf an, wo man neben einer Bobbahn auch einen Klettergarten, Downhill Carts, ein Bungy-Trampolin, Equipment zum Bogenschießen und einen Mountainbike-Verleih findet. Einen traumhaften Ausblick mit Nervenkitzel bekommt man bei der Wildline in Bad Wildbad direkt neben dem Baumwipfelpfad: Dort kann man über die 380 Meter lange Hängebrücke spazieren, von der aus man ganze 300 Meter in die Tiefe ins Enztal und nach Bad Wildbad blickt.
Aussichtsliebhaber
In die Ferne schauen, wo die Welt kein Ende zu haben scheint – das ist doch pure Entspannung. Der absolute Lieblingsplatz unserer Redaktion ist die Zuflucht – ein Aussichtspunkt am Kniebis direkt bei der Schwarzwaldhochstraße und mit dem Auto oder Motorrad super zu erreichen. Hier ist neben dem atemberaubenden Ausblick übrigens auch ein beliebter Startpunkt für Tandemflieger und zugleich optimaler Picknick-Spot. Eine tolle Aussicht über Berge, Täler und Wälder hat man auch von der Hornisgrinde, dem höchsten Berg im Nordschwarzwald, der zusätzlich auch noch mit einem burgähnlichen Aussichtsturm ausgestattet ist. Eingekehrt werden kann danach in der Grinde-Hütte. Unterwegs auf dem Karlsruher Grat lädt der wunderschöne Fels und Aussichtspunkt Herrenschrofen in Ottenhöfen zu einer kurzen Verschnaufpause ein.
Wanderer
Packt die Wanderschuhe ein, jetzt wird’s sportlich! Bevor ihr auf der Suche nach Wanderrouten im Google-Jungle versinkt, haben wir euch mal unsere Favoriten zusammengesucht. Zehn Kilometer durch den Wald mit wunderschönen Aussichtspunkten führt der Heimatpfad Kniebis direkt an der Kniebis-Hütte vorbei, wo man traditionell schwäbisch einkehren kann. Lieber etwas Anspruchsvolleres? Beim Karlsruher Grat handelt es sich aufgrund seiner felsigen, schmalen Wege um den einzigen Klettersteig in Nordschwarzwald. Vorbei an Weinbergen und Obstbäumen wurde der Alde Gott Genießerpfad in Sasbachwalden vom „Wandermagazin” für „Deutschlands schönsten Wanderweg 2021” nominiert. Ebenfalls nominiert ist der Albtal.Abenteuer.Track – bei der Crosswandertour in Albtal klettert man über Baumstämme und zieht sich steile Hänge mit einem Tau hinauf. In Bad Peterstal-Griesbach den Himmelssteig entlang kann man sich vor allem einer schönen Aussicht und an naturbelassenen Wasserfällen erfreuen. Das Beste aus beiden Welten? Beim Teinacher Wanderweg muss man sich nicht zwischen Wald und Wiese entscheiden – hier gibt’s die perfekte Mischung.
Keine Kommentare