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Kunst

Kultur Kunst

CURRENT: Festival für eine Stadt im Wandel

Unter dem Motto „Unruhe bewahren“ erwartet den Kessel vom 14. bis 24. September 2023 ein ganz besonderes Festival: Das transdisziplinäre „CURRENT“ bringt von Sound- und Augmented-Reality-Installationen bis hin zu einem originellen Lieferdienst jede Menge Kunst in den öffentlichen Raum.

Die Gründerin und künstlerische Leiterin des „CURRENT“-Festivals Laura Bernhardt betont, dass bewusst verschiedenste Themen im Fokus der Kurator:innen stehen: „Thematisch bewegen uns Wandel der Innenstädte, Arbeitsbedingungen, queer-feministische Perspektiven, aber auch Täuschungen, Störungen oder das Übermächtige. Das Programm ist, wie Cannstatt selbst, eine lebendige Mischung mit Begegnungen und Austausch, auch mit Gegensätzen und Widersprüchen.“ Zwischen Unsicherheit und Aufbruchstimmung bewegen sich die Positionen von Künstler:innen wie allapopp, COMODODO, Kestutis Svirnelis und Lucia Graf, die uns außerdem drei spannende Fragen zum Festival beantwortet hat:

Mit welchen drei Worten würdest du deine Kunst beschreiben?
Suche nach Poesie.

​​Wie gehören Kunst und urbaner Raum für dich zusammen?
Die Ästhetik des urbanen Raumes inspiriert mich: das Alltägliche, Nicht-Perfekte. Indem ich mich im urbanen Raum bewege und beobachte, „was passiert, wenn nichts passiert“ (Georges Perec, Versuch einen Platz in Paris zu erfassen) schärfe ich meine Wahrnehmung. Ich schätze vor allem das Zufällige, was sich mir dabei offenbart, wie zum Beispiel T-Shirt-Slogans. Meine künstlerische Arbeit basiert auf Alltäglichem und im öffentlichen Raum kann ich sie so wieder (als Störung) in den Alltag zurückführen und das bei einem Format wie CURRENT für Besuchende und Passant:innen sogar kostenlos.

Welche Entwicklung wünschst du dir aus künstlerischer Perspektive für Stuttgart?
Ich lebe seit zehn Jahren in Leipzig und habe Stuttgart dadurch meist nur aus dieser Distanz im Blick. Für die künstlerische Entwicklung Stuttgarts wünsche ich mir daher vor allem das, was ich mir für jede andere Stadt wünsche: Dass die Orte, an denen Kunst entstehen und rezipiert werden kann, überhaupt weiterhin vorhanden sind und Kunstschaffende hier leben können.

 

Info: CURRENT

14.-24.09.23

current-stuttgart.de
instagram.com/current.stuttgart
luciagraf.com

 

Kultur Kunst

Die Kunst der Nachhaltigkeit: Cycling Circles in der Staatsgalerie

Cycling Circles in der Staatsgalerie

In der „GÄLLERY” der Staatsgalerie weht frischer Wind. Die Klasse von Professorin Ricarda Roggan kommt mit ihrer Ausstellung zum Thema Fotografie, Nachhaltigkeit und Recycling vom 23. Juli bis Anfang September in die Staatsgalerie. Unter dem Namen „Cycling Circles” werden hier Werke der jungen Künstler:innen wie Jerry Ahn, Yamo Aydemir, Natalie Brehmer, Melissa Çagatay, Peter Carey-Yard und vielen mehr ausgestellt.

Alle befassen sich auf unterschiedliche Art und Weise mit Themen wie dem ökologischen Fußabdruck, der Klimakrise und der Weiterverwertung von Materialien. Sie stellen Fragen zu Nachhaltigkeit und regen zum Nachdenken an. Die Eröffnung wird am 22. Juli ab 18 Uhr im Säulensaal der Alten Staatsgalerie gefeiert, dazu gibt’s Drinks und eine Live-Performance.

Info: Cycling Circles

Staatsgalerie, THE GÄLLERY
23.07.–10.09.2023
Di, Mi und Fr–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr
staatsgalerie.de

Kunst

This is Art
Elif Çelik

Elif Celik

„Between dichotomy and harmony“ – damit beschreibt Elif Çelik ihre Werke. Als in Ulm geborene Muslima hat die junge Künstlerin zwei Identitäten und ist es satt, sich immer wieder erklären zu müssen. Diese Verweigerung zeigt sich auch in der Bildsprache ihrer Kunst: Elif malt Gesichter, die immer eines gemeinsam haben – sie haben weder ein Geschlecht noch einen Mund und drücken damit ihre Sprachlosigkeit aus. Ihre Werke waren bereits u. a. in Berlin, Stuttgart und Seoul ausgestellt. Elif setzt klare Botschaften gegen jegliche Form der Ausgrenzung und fordert die Betrachter:innen dazu auf, die eigene Haltung zu befragen.

This is Art/Elif Celik

Wie kamst du zur Kunst?

Eigentlich bin ich gar nicht zur Kunst gekommen. Standardphrase: Sie war schon immer da. Aber meine Kunstlehrerin hat einen großen Einfluss darauf gehabt, dass ich Kunst studiert habe.

Worauf möchtest du aufmerksam machen?

Auf uns. Menschen, die in der Kunst nicht gezeigt werden. Menschen, die in der Gesellschaft immer noch anders gesehen werden und nicht der „Norm” entsprechen, weil sie sich offensichtlich muslimisch kleiden oder einfach so aussehen, wie sie aussehen. Mein Ziel ist die Repräsentation und das Sichtbarmachen von unterschiedlichen Lebensrealitäten in Deutschland und Europa. Ich will Ungerechtigkeiten aufzeigen und einen Diskurs in Gang setzen.

Woher nimmst du deine Inspiration und Ideen?

Ich würde sagen, aus meinem Alltag und meiner eigenen Erfahrung. Bei einem ganz banalen Gespräch an der Bushaltestelle oder beim Besuch einer Kunstausstellung.

Mit welchem Satz würdest du deine Arbeit beschreiben?

Ich male, was ich lebe.

Hast du einen Wunsch für die Kunstszene in Stuttgart?

Oh ja! Mehr Vielfalt. Mehr Frische. Mehr Repräsentation. Mehr Kunstverkäufe. Mehr Neugierde, Offenheit und mehr Mut.

Wenn du nicht gerade im Atelier bist – wo trifft man dich?

In einem netten Café beim Kuchenessen 🙂

Warum sollte man deine Edition fürs re.flect auf keinen Fall verpassen?

Weil sie wirklich besonders und einmalig ist. Also nur bei re.flect erhältlich!

This is Art/Elif Celik

Instagram: @eelif.cel
elifcelik.de