Mit einem Mittelfinger ans Patriarchat: Vany lebt, arbeitet und studiert in Stuttgart und hat sich auf den Bereich der grafischen Kunst mit aktivistischen Inhalten und Botschaften spezialisiert. Neben ihrem Studium an der Akademie der Bildenden Künste hat die 26-Jährige das „Sex Zine“ ins Leben gerufen und strebt mit ihrer Kunst in den Bereichen Fotografie und Gestaltung eine Veränderung gesellschaftlicher Strukturen an.
Wie kamst du zur Kunst?
„Was ich mache, bewegt sich zwischen Grafik, Fotografie, Aktivismus und freier Kunst. Einen wirklichen Auslöser gab es nicht, mich hat einfach schon immer interessiert, visuell auszudrücken, was mich beschäftigt.“
Worauf möchtest du aufmerksam machen?
„Mein größtes Ziel ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass wir in einer vom Patriarchat bestimmten Welt leben und meinen Beitrag zu leisten, dies zu ändern.“
Woher nimmst du deine Inspiration und Ideen?
„Alles, was ich ausdrücken möchte, kommt von Erfahrungen und Gefühlen. In meiner künstlerischen Arbeit handle ich sehr intuitiv und emotional. Trauer und Wut waren bisher meistens Gefühle, die mich antrieben und bewegten. Die Ästhetik fügte sich dabei bisher immer den Inhalten. Mich inspirieren Menschen, von Menschen Geschaffenes und menschliche Abgründe. Als auch Orte der Düsternis und Musik.“
Mit welchem Satz würdest du deine Arbeit beschreiben?
„Mit provokanten Inhalten und klarer Formensprache nutze ich meine Arbeit als Sprachrohr, um meine Gedanken und Ziele auszudrücken.“
Hast du einen Wunsch für die Kunstszene in Stuttgart?
„Ich wünsche mir, dass FLINTA*-Künstler:innen mehr Raum und Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ich habe oft das Gefühl, als weibliche Künstlerin nur in Formaten, die für FLINTA* oder feministische Arbeiten geschaffen wurden, Raum zu bekommen. Man sollte für seine Kunst und nicht für sein Geschlecht wertgeschätzt werden. Außerdem darf sich Stuttgart gerne mehr trauen!“
Wenn du nicht gerade im Atelier bist – wo trifft man dich?
„Mitten im Leben.“
Keine Kommentare