Vier Jahre lang war das historische Metropol-Kino geschlossen. Mit Heinz Lochmann hat sich nun ein begeisterter Betreiber gefunden, der den Standort in Stuttgart-Mitte in neuem Glanz erstrahlen lässt. Die denkmalgeschützte Location hat wieder eröffnet und überzeugt nach 18-monatiger Renovierung mit nostalgischem Flair, roten samt Wänden, Ledersesseln, goldenen Details und warmer Beleuchtung inklusive eindrucksvoller Lichtkuppel.
Als Besitzer der Lochmann-Filmtheaterbetriebe hat Heinz Lochmann deutschlandweit acht Traumpalast-Kinos in seinem Repertoire. Darunter der Traumpalast-IMAX in Leonberg, das Passage Kino Hamburg, Löwenlichtspiele Rudersberg und der drei-freunde Filmverleih. Neben seiner beruflichen Expertise ist er außerdem selbst ein leidenschaftlicher Kinogänger und Filmenthusiast. Wir haben ihm sechs Fragen zur Eröffnung und seiner Liebe zum Kino gestellt.
Wie kam es zur Entscheidung, das Metropol zu neuem Leben zu erwecken?
Ich bin schon als kleiner Junge ins Metropol-Kino gegangen und habe mir dort große Filme angeschaut, wie „Krieg der Sterne”, „Zwei Außer Rand und Band” oder „Der weiße Hai”. Ich komme ja aus Rudersberg, dort hatte meine Tante ein Kino, das „Löwenspiel”, ein recht kleines Kino. Ich denke, da ist es ja logisch, dass die Großstadt immer eine gewisse Faszination ausgelöst hat. Wenn ich gesehen habe, wie die Menschen in Massen ins Kino geströmt sind, da dachte ich mir: Das wäre schön, wenn man sowas auch mal hätte. Und jetzt ist der Wunsch sozusagen in Erfüllung gegangen und daher freue ich mich sehr, dass es klappt.
Wieso lohnt es sich, das Metropol zu besuchen?
Das Historische mit der Moderne finde ich ganz gut verbunden. Man hat die neuste Technik, neuste Projektion und ist trotzdem in einem historischen Gebäude, wo man auch die Historie sieht.
Welcher Film hat Ihre Leidenschaft für das Kino entfacht und warum?
„Ben Hur”, weil mich sehr bewegt hat, wie aus Freunden Feinde werden konnten.
Salziges oder süßes Popcorn?
Salziges Popcorn.
An welchen persönlichen Kinomoment erinnern Sie sich gerne?
Also an was ich mich sehr, sehr gut erinnerte war „Bodyguard“ mit Whitney Houston und Kevin Costner. Ganz zum Schluss, wo das Flugzeug nochmal angehalten wurde, da sind die Kinobesucher immer ganz zufrieden aus dem Kino gekommen und das hat mich sehr begeistert.
Wie sieht für sie die Zukunft des Kinos aus?
Wissen Sie. Egal was man macht, man muss immer davon überzeugt sein, dass das, was man macht, auch Zukunft hat. Wenn alle nur noch Zuhause bleiben und Netflix gucken, funktioniert vieles nicht mehr. Menschen sind soziale Wesen. Sonst gibt es in der Innenstadt irgendwann gar nichts mehr. Wir wollen ja miteinander kommunizieren, reden und lachen und miteinander traurig sein. Das ist ja das, was dem Menschen guttut. Gemeinsam lachen, gemeinsam weinen, gemeinsam erschrecken, gemeinsam nachdenklich sein. Das ist, was das Kino ausmacht. In der Gemeinschaft.
Info: Metropol-Kino
Bolzstraße 10
das-metropol.de
Fotos © 2024 Lochmann Filmtheaterbetriebe
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