Mitten im Lockdown light hat direkt am Charlottenplatz ein neues Pop-up-Bistro eröffnet: Die Testküche macht es sich im Café Klotz gemütlich! Wir haben uns den neuen Hotspot der veganen Mittagspause für euch angesehen und uns bei der Gelegenheit natürlich kreuz und quer durch die Karte gefuttert
Für VeganerInnen ist Stuttgart ein hartes Pflaster. Nur eine Handvoll GastronomInnen haben den Mumm, eine Karte anzubieten, die ohne jegliche tierische Produkte auskommt. Doch weil immer mehr Menschen in Deutschland eine vegane Ernährung adaptieren, steigt auch die Nachfrage nach ebensolchen Restaurants. Umso schöner, mit der Testküche jetzt einen weiteren veganen Food-Spot in Stuttgart zu haben!
Malte und Alex zogen also Anfang November mit der „Testküche“, die eher aus der Event-Gastronomie bekannten ist, in das derzeit geschlossene Café Klotz ein – Lockdown, kennste? Beide sind selbst Veganer und helfen den Betreibern des Event-Raums direkt am U-Bahn-Zugang am Charlottenplatz mit ihrem Pop-up-Bistro, die anfallenden Kosten zu decken. Dort bieten sie fortan vegane Stullen und Croissants über die Mittagszeit an. Vom 10-Gang-Menü, das Prä-Corona in einschlägigen Szene-Clubs wie dem Freund & Kupferstecher serviert wurde, zur nachhaltigen Imbiss-Idee. Wie kommt man dazu?
„Ich will grundsätzlich nur Speisen anbieten, die ich auch selbst essen würde, weshalb es für mich logisch war, dass es eine vegane Karte wird. Wir sind auch aus Nachhaltigkeits-Gründen vegan und wollen unbedingt vermeiden, dass etwas im Müll landet. Deshalb gibt es aber auch erst mal alles in kleineren Mengen“, erzählt uns Alex, der gerade vom Brot holen kommt.
Das erklärt, warum zur Prime-Time schon die halbe Karte ausverkauft ist. Wir bestellen deshalb kurzerhand alle Stullen, die es noch gibt – Brot müsste ja jetzt genügend da sein. Während wir warten, kommen und gehen die Gäste. Es ist ordentlich was los. Eigentlich sollte die Testküche im Café Klotz das Zeitfenster überbrücken, bis abends wie üblich die Veranstaltungen anlaufen. „Die Theke sitzt auf Rollen und sollte dann einfach nach hinten, wo sie abends die anderen nicht stört und morgens wieder raus gefahren werden. Dann kam Corona und wir dachten uns „Geil, Rollen!“ – also fahren wir jetzt einfach vor an die Türe!“ erklärt Malte das Konzept.
Für eine ausgefallene Lunch-Break ist die Karte der Testküche perfekt: Als Erstes fallen einem die Croissants ins Auge. Die gibt es sonst quasi nirgends für Veganer. Für nur 1,50 Euro gibt es ein blankes, für einen Aufpreis von 2 Euro kommt gleich ein fair-gehandelter Kaffee im Recup-Becher dazu. Alternativ gibt es für das gleiche Geld ein „Porno Croissant“ mit Cheddar-Style, Salami-Art, Salat und Gurke. Wenn es ein bisschen mehr sein soll, kann derzeit aus vier verschiedenen Stullen gewählt werden. Das Brot dafür kommt vom Bio-Bäcker Königsbäck im Osten. Wer es käsig mag, ist mit dem „Grilled Tscheez“ gut beraten, das mit Cheddar-Style und Spinat belegt wird. Eine Spur extravaganter ist für 6,50 Euro das „Fitness 2000“ mit Hummus, Sprossen und Rote Beete. Während Veganer-Herzen jetzt wahrscheinlich schon höher schlagen, geht es noch weiter: Im „Eierlei“ ist für 6,50 Euro drin, was drauf steht – veganer Eiersalat und Salat in knackigem Brot. Das „Wurstbrot Deluxe“ mit gegrilltem Käse und Pesto für 6,50 Euro komplettiert die Auswahl.
Dass das Konzept nicht nur für eingefleischte VeganerInnen ist, sondern auch eine breite Zielgruppe anspricht, zeigt sich an den deftigen Alternativen. Bald sollen Suppen und Eintöpfe dazukommen. Wer also vom Heißhunger beim Weihnachtsshopping überrascht wird oder mal wieder einen Grund braucht, vor die Türe zu gehen, der kann künftig nahe des Stadtzentrums mit gutem Gewissen schlemmen. Derzeit sind die Jungs dabei, sich in das örtliche Netzwerk zu integrieren: Beispielsweise soll der restliche Raum des Café Klotz für kleine Labels und Start-ups genutzt werden. Networking statt Ellenbogen raus, heißt die Devise. „Das geile an den veganen Konzepten hier ist das Miteinander. Anfangs haben wir alles von der Kichererbse bekommen, weil die Mengen aber unwirtschaftlich wären und die dann selbst keine Wurst mehr im Laden hätten, beziehen wir jetzt direkt vom Großhändler. Trotzdem können unsere Zutaten natürlich weiterhin in der Kichererbse für zuhause erworben werden.“ So Alex.
Na dann, guten Appetit!
Info: Die Testküche x Café Klotz
Pop-up-Bistro im Café Klotz
Charlottenplatz 6, 70173 Stuttgart
Di bis Do von 9 bis 15 Uhr
Sa und So von 11 bis 19 Uhr
die-testküche.de
Die Testküche auf Facebook
Die Testküche auf Instagram
Keine Kommentare