Stayhome-Update

Warum eine Küchenparty ausnahmsweise genau der falsche Ansatz ist

Es ist kaum zwei Wochen her, da haben wir uns von der Feierabendschorle in die Morgenstunden getanzt, uns von Cappuccino zu Cappuccino durch die Cafés der Stadt getrunken und mit Freunden die freie Zeit genossen. Klar, auch wir haben uns damals schon Gedanken über die Entwicklung des Corona-Virus gemacht, aber die Veränderungen im Alltag haben sich doch eher noch ums Händewaschen gedreht. Spätestens als uns alle am Freitag dann aber die Nachricht erreichte, dass Clubs, Bars und Kulturbetriebe bis auf Weiteres geschlossen werden, war klar, unser Leben wird sich in den nächsten Wochen massiv verändern.

Natürlich war auch unsere Stimmung getrübt, dass wir in den nächsten Wochen erst einmal nicht mehr feiern gehen können und auch wir hätten das Wochenende am liebsten mit einem gemeinsamen Drink in großer Runde eingeläutet. Viel essentieller ist der vorübergehende Shutdown jedoch für all die Gastronomen, Clubbetreiber, Veranstalter und anderen Akteure die im Kultur- und Nachtleben ihren täglichen Lebensunterhalt verdient haben.

Seit dies beschlossene Sache war dauerte es nicht lang und es wurden die ersten „Corona-Partys“ veranstaltet. Und ja, das umgeht das offizielle Verbot – bringt uns am Ende aber allen nichts. Genauso ist es wenig hilfreich, wenn Unternehmen ihr Mitarbeiter ins Homeoffice schicken, das öffentliche Leben weitestgehend eingeschränkt wird, privat dann aber einfach weitergemacht wird wie bisher. Wer zuhause jetzt seine private Bar eröffnet, ändert nichts an der Gesamtsituation – die Übertragungsgefahr bleibt bestehen und die einstige Lieblingsbar hat völlig umsonst geschlossen.

Für die kleinen Läden und Freiberufler sind die wirtschaftlichen Auswirkungen besonders schwer. Versucht diese weiterhin zu unterstützen und hebt euch euer Geld lieber für einen späteren Stadtbummel auf, statt es in wahlloses Onlineshopping zu stecken. Einige der Stuttgarter Läden haben bereits kreative Wege gefunden, wie sie ihren Betrieb bis dahin zumindest stark eingeschränkt fortführen können: es gibt Food und Drinks zum Mitnehmen oder per Lieferservice, Konzerte und DJ-Sets werden online übertragen und Einkäufe sind online oder per Instagram oder Mail möglich.

Wichtig ist, dass jeder sich seiner persönlichen Verantwortung bewusst ist und diese auch wahrnimmt. Auch wenn ihr selbst nicht zur Risikogruppe gehört, übertragt ihr das Virus eventuell als Multiplikator an andere, die zu eben jener gehören. Es ist ja auch nicht so, dass man nun nur noch auf einem Stuhl sitzend an die weiße Wand starren kann. Macht das beste aus der Zeit, kümmert euch endlich mal um den Keller, der seit Jahren ausgemistet gehört, unterstützt diejenigen, die auf derzeit auf Hilfe angewiesen sind, genießt einfach mal die Zeit Zuhause und freut euch darüber, dass endlich der Frühling da ist.

Ein paar Wochen ohne Party werden wir schon alle überleben – und irgendwann feiern wir dann alles umso mehr nach!

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