Köln hat seinen Dom, München seine Frauenkirche. Und Stuttgart hat erst mal gar nix mehr: Mit der Schließung des Fernsehturms hat der Kessel sein Wahrzeichen verloren – zumindest was das Besichtigen selbigens angeht. Ein Donnerstagnachmittag im März, Rathaus, kleiner Sitzungssaal: Fritz Kuhn verkündet auf einer außerordentlichen Pressekonferenz, dass der Fernsehturm ab sofort aus Brandschutzkünden geschlossen wird. Von heute auf morgen. Das ist vor allem für den Gastronomiebetrieb „Oben“ der Supergau. Pächter Leif Urtel war wie vom Blitz getroffen und ärgert sich über das Kommunikationsverhalten der Stadt, die Katze so plötzlich aus dem Sack gelassen zu haben. Das Restaurant „Unten“ und der Biergarten vorm Fernsehturm werden von den selben Betreibern jedoch selbstverständlich weitergeführt und sind in hübscher Höhenlage auch ohne Turm eine Anreise wert. Die sensationelle Aussicht vom 200 Meter hohen Stadtwahrzeichen werden in absehbarer Zeit aber nur noch Techniker genießen können.
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