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Kurz-Interview:
Jan Blomqvist

Anlässlich der letzten „Deeper!“ des Jahres am 02. Dezember haben wir Gast-Act Jan Blomqvist ein paar Fragen zu seinem Alltag als DJ und Musiker mit Band gestellt:

Inwiefern unterscheidet sich der Touralltag mit Band von deinen WE-Gigs als DJ?
Der größte Unterschied ist, dass ich mit der Band nicht allein reise. Das ist schon sehr viel lustiger, wenn man zu dritt unterwegs ist. Oder andersrum: Solo zu reisen und zu spielen macht auf Dauer schon manchmal ein wenig einsam. Da würde man so gar nicht drauf kommen, weil in den Clubs ja immer tausend Leute sind. Aber die meiste Zeit verbringe ich leider im Flugzeug mit irgendwelchen gruseligen Business-Leuten. Als Band sind wir meistens als Main-Act gebucht und spielen eher Konzert-Venues. Die Soundchecks sind wesentlich aufwendiger. Wir haben mit der Band fünfmal so viel Equipment dabei, das kann man im „Boiler Room“-Video sehr gut sehen. Der Touralltag unterscheidet sich sonst aber nicht groß. Viel zu wenig Schlaf und trotzdem viel Spaß!

Ist die Zusammenarbeit eher Inspirationsquelle oder ist es manchmal auch schwierig, sich als Gruppe abzustimmen?
In erster Linie auf jeden Fall Inspirationsquelle. Ich teile mir ja auch mein Studio mit meinem Pianisten. Ich bin schon immer noch derjenige, der die Ideen hat, aber seit „Remote Control“ arbeiten wir auch zusammen an den Tracks. Jeder hat seine Skills. Ich mach die Melos und Sounddesign und Felix übernimmt die technischen Parts wie Synths justieren und einspielen, Recordings, Kabel löten, Studio-Installierungen, Staubsaugen, Fenster putzen … Wir sind eigentlich ein gutes Team und streiten uns nur, wenn es um die Kick-Drum geht. Ich will immer 3 db mehr als Felix. Ich hab ein bisschen Bassverlust-Angst beim Mixing. Und ich muss leider immer alles im Studio bestimmen. Musikerkrankheit. Außerhalb vom Studio bin ich aber easy, keine Angst!

Was schätzt du an Clubauftritten im Vergleich zu Bühnenkonzerten?
Mit der Band spiele ich meistens Konzert-Bühnen oder Festivals und bin dann nicht so nah am Publikum wie im Club. Ich bin leider immer noch eine Feiersau und mag natürlich die Clubatmosphäre und die Nähe zu den Leuten. Es ist körperlich sehr anstrengend in den Clubs immer noch länger zu bleiben, aber irgendwie kann ich es nicht lassen. Das Clubleben ist einfach auch Teil von mir. Ich habe fünf Jahre als Barkeeper im Weekend gearbeitet, bevor ich von der Musik leben konnte. Auch wenn Konzertbühnen rein technisch gesehen einfacher zu spielen sind, ich fühl mich in den Clubs einfach immer noch zu Hause.

Wie verbringst du deine Wochenenden, wenn du mal nicht unterwegs bist?
Das kam die letzten Jahre viel zu selten vor und ich habe das etwas zu spät bemerkt, wie wichtig es eigentlich ist einen Ort zu haben, den man als sein Zuhause bezeichnen kann. Ich werde das 2017 ändern und versuchen wenigstens 50 % des Jahres in Berlin zu verbringen. Ich bin natürlich dann auch viel im Studio. Wenn ich mir frei nehme, geh ich gern einfach raus und lauf durch die Straßen, guck mir alles an und denke sehr viel nach. Denken und Phantasieren ist ein guter Rückzugsort vor diesem medialen Wahnsinn. Ich finde es super entspannend die Gedanken laufen zu lassen und dann zu beobachten, was dabei raus kommt. Als würde ein zweites Ich mir eine in Gedanken eine Geschichte vorlesen. Beim Spazierengehen komme ich oft in diesen Zustand.

Welche Projekte stehen in nächster Zeit bei dir an?
Mein Album „Remote Control“ wurde geremixed. Es wird vier Remix-EPs geben und dann am Ende ein komplette Remix-Album. Ich arbeite natürlich auch am nächsten Album, werde aber auf keinen Fall verraten, wie weit ich da schon bin. Morgen starte ich die nächste USA-Tour, dann der Gig in Stuttgart mit Marius, Contact-Festival in München und so geht es weiter bis zum Jahresende. Ich freu mich sehr auf die Feiertage mit meiner Familie. Wir snd zwar alle Atheisten, feiern aber trotzdem immer ein sehr schönes Weihnachten. Im Januar BPM-Festival in Mexico, im Februar dann eine Asien-Tour, im März meine erste Australien-Tour, dann wieder USA, dann Urlaub auf Island. Eigentlich schon wieder viel zu weit vorausgeplant alles, unvermeidlich in dem Business. Dafür hab ich montags immer frei und wenn ich Bock hab’ dienstags auch.

Bild: © Jan Kopetzky

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1 Kommentar

  • Reply
    Huppertz Daniel
    23. Januar 2019 at 3:16

    Wäre der Jan eine Jan(ine) ich würde ich sofort nehmen auch ohne Brüste 😂🤣😂😘 lg, dein GroupiHuppi..
    Daniel

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