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Neues aus dem Fluxus
4 Fragen an Basti Sommer

Im Fluxus herrscht reges Kommen und Gehen: Im Shop an der Ecke hängen seit Januar die bunten Stoffe von Blutsgeschwister und weiter vorne in der Calwer Passage teilen sich das Modelabel CentSeize und der Künstler Sven Baum einen Store. Neu dazugekommen ist vor Kurzem auch das Label „Viu Eyewear“, das handgefertigte (Sonnen-)Brillen anbietet. Ins ehemalige Café Bohème ist mit dem „Holzapfel“ ebenfalls neues Leben eingekehrt: Die Betreiber Nina und Moritz Holzapfel wollen mit ihrem Café eine „Ruheoase mitten in der Stadt“ schaffen. Vor den Türen der Concept Mall wird es hingegen weniger ruhig, denn es wird bereits fleißig am neuen „Weltraumbahnhof“ gewerkelt. Dort will Basti Sommer, der unter anderem in die Suite212 oder das Bravo Charlie involviert war, neben einem Bar- und Clubbetrieb auch Jazzkonzerte veranstalten.

4 Fragen an
Basti Sommer
Betreiber „Weltraumbahnhof“

Was steckt hinter dem Arbeitstitel „Weltraumbahnhof”?
Ich suche immer ein Thema, auf dem sich mein Gastronomiekonzept aufbaut. Meistens ergibt sich das aus dem Gebäude selbst, wie bei der „Schankstelle“, die eine Tankstelle war. Als ich mir das Gebäude am Rotebühlplatz im September 2014 ansah, musste ich spontan an den Adler aus der englischen Serie „Mondbasis Alpha“ denken. Als alter Fan von Stanley Kubrick fand ich den Gedanken „Spaceport“ als Arbeitstitel spannend! Das Wort Bahnhof, ob über oder unter „Weltraum”, hat auch eine gewisse Sprengkraft in Stuttgart.

Kannst du schon etwas zur Eröffnung verraten?
Es ist immer das Gleiche mit Eröffnungen. Eigentlich war der Dezember 2015 geplant, aber durch widrige Umstände konnte ich erst Ende November mit den Bauarbeiten beginnen. Wir hoffen Mitte April den Countdown beginnen zu können.

Was zeichnet das Projekt aus?
Spannend ist die Tatsache, dass wir die Ersten sind, die sich mit dem Thema Schall und Anwohner auseinandersetzen – der Eventraum ist technisch geseheneigentlich ein Tonstudio mit Schallschleuse. Außerdem natürlich die Belebung des Calwer Platzes, der nicht nur geographisch die Mitte Stuttgarts ist, sondern auch wieder ein Treffpunkt werden soll. Zusammen mit dem „Tatti“ soll der Außenbereich zur Theodor-Heuss-Straße neu gestaltet werden – damit wird die Sache rund.

Woran fehlt es Stuttgart?
Eigentlich bin ich immer sehr egoistisch, wenn ich einen neuen Laden kreiere: Meistens kommt es aus meiner Not heraus, am Wochenende nicht zu wissen wohin ich gehen kann, um nicht nur eine Klasse von Leuten anzutreffen. Die meisten Läden und Clubs haben eine Zielgruppe und das war’s. Nach wie vor hänge ich noch an meinem ersten Laden „Das unbekannte Tier“. Dort trafen sich verschiedenartigste Menschen und gingen respektvoll miteinander um. Im „Palast der Republik“, dem letzten Überbleibsel dieser Zeit, verspürt man es noch. Es hat aber eher mit der heutigen Zeit zu tun, dass man so etwas vermisst. Stuttgart hat eigentlich alles und gleichzeitig nichts! Es fehlt ein wenig die Identität, auf die man stolz war, wie z. B. in den 90ern auf Tiefschwarz, die Fantastischen Vier, Max Herre und die Clubs „On-U“, „Red Dog“, „Zapata“, „Das unbekannte Tier“, „OZ“ oder „M1“ – die echte Glanz und Glory ohne Maserati vor der Tür 😉

Fotos: © Leif Piechowski

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