Kunst

This is Art: Blerta Osmani

Einmal Kunst, bitte! In unserem Format „This is Art“ zeigen uns Kunstschaffende aus dem Kessel ihre Perspektive auf die lokale Szene.

Blerta Osmani, geboren im Kosovo und aufgewachsen in Böblingen, reflektiert in ihrer Kunst die Dualität von Perfektion und Rebellion. Sie bezeichnet sich selbst als penible Perfektionistin und temperamentvollen Engel –
um ihre kreativen Ideen zu manifestieren, nutzt sie sowohl digitale als auch analoge Medien. Die Studentin der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart schafft großformatige Ölgemälde, animierte GIFs und raumumfassende Performances und Installationen, die Emotionen auslösen und dazu anregen sollen, die eigene Perspektive zu überdenken.

Wie kamst du zur Kunst?

„Das Kompliment meines Kindergartenschwarms, der mir beim Malen meiner ersten Bilder zuschaute und sagte: „Wow, du kannst ja toll malen, du wirst mal Künstlerin!“, ist irgendwie hängen geblieben … Es ist erstaunlich, wie ein einfacher Moment und ein beiläufiges Kompliment so eine prägende Wirkung haben können, aber genau von diesem Moment an hat sich meine Leidenschaft für die Kunst entwickelt und in mir den Wunsch geweckt, Künstlerin zu werden.“

Worauf möchtest du aufmerksam machen?

„Auf verschiedene gesellschaftliche Themen, die mir wichtig erscheinen und mich selbst betreffen oder eine Stimme brauchen. Obwohl ich oft intime und persönliche Erfahrungen als unmittelbaren Ausgangspunkt für meine Arbeit wähle, strebe ich danach, eine allgemein zugängliche visuelle und metaphorische Sprache zu entwickeln, mit der ich allgegenwärtige Erfahrungen ansprechen und möglichst viele Menschen erreichen kann. Die Stellung der Frau in der Gesellschaft beschäftigt mich im Besonderen. In einer konservativen Familie aufgewachsen, will ich mit meiner Kunst als Frau die Stimme erheben, um traditionelle Wertvorstellungen kritisch infrage zu stellen. Es ist mir wichtig, dass meine Kunst immer eine Botschaft transportiert und zum Nachdenken und Umdenken anregt.“

Woher nimmst du deine Inspiration und Ideen?

„Ich denke in Bildern und die Ideen sprudeln meist von selbst aus mir heraus. Ich lasse mich oft von alltäglichen Situationen, Gesprächen, persönlichen Erfahrungen und politischen Ereignissen inspirieren. Allerdings suche ich nicht gezielt nach Inspirationen, sondern sie finden mich in unvorhersehbaren Momenten. Sofort habe ich eine Vision vor Augen und setze diese ins Reale um.“

Mit welchem Satz würdest du deine Arbeit beschreiben?

„Wie ein aufregender Cocktail-Mix, der mit einem frechen, poppigen Geschmack und einem großen Schuss Tiefgründigkeit im Abgang provozierend prickelt.“

Hast du einen Wunsch für die Kunstszene in Stuttgart?

„Nicht nur einen! Mehr finanzielle Unterstützung und mehr und erschwinglichere Atelierplätze: Es ist frustrierend, wenn großartige Werkideen aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht realisierbar sind. Außerdem wünsche ich mir noch viel mehr Möglichkeiten für Studierende und junge Künstler:innen, um ihre Werke auszustellen und sich zu präsentieren. Dennoch sollten Künstler:innen auch selbst die Initiative ergreifen, Orte finden, selbst Ausstellungen planen und kuratieren, um gesehen zu werden. Sie sollten sich mehr trauen, mutiger werden und unkonventionelle, provokante sowie gesellschaftskritische Werke schaffen, anstatt dem profitablen Mainstream zu verfallen.“

Wenn du nicht gerade im Atelier bist – wo trifft man dich?

„In nächster Zeit oft in der Städtischen Galerie in Böblingen, in der ich in der aktuellen Gruppenausstellung mein neuestes Werk „WHEN ADDICTION RESTS, THE HIGH AWAKENS“ ausstelle. Eine Installation, die sich während der ganzen Ausstellungszeit (noch bis zum 14.04.24) von Woche zu Woche verändern wird … Schaut gerne vorbei!“

Info: Blerta Asmani

blerta-osmani.de
blairchen

Für uns hat blerta außerdem eine ganz besondere Edition entworfen. Die Postkarten sind stark limitiert und so nur bei uns zu bekommen:
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