Ein Rückzugsort für Kuchenliebhaber:innen und Leseratten: In der Bebelstraße hat Mitte April das Café Schöngeist eröffnet. Betreiberin Kati Bolyhos hat hier einen Ort geschaffen, an dem sich ihre beiden großen Leidenschaften vereinen: das Backen und das Lesen.
Der Name ist dabei Programm: Ein Schöngeist ist jemand, der sich liebend gerne mit Kunst, Literatur und Gedankenwelten auseinandersetzt. Diese Idee durchzieht das gesamte Konzept des Cafés, vom Interieur bis zur Buchauswahl. Die Räumlichkeiten sind bewusst zweigeteilt. Die eine Hälfte ist opulenter, loungig und warm gestaltet – ein Raum zum Verweilen und zum Versinken in einem Buch. Wer mag, bringt seinen eigenen Roman mit oder bedient sich an der vielfältigen Büchersammlung. Die Auswahl reicht von fiktiven Romanen über philosophische Werke bis hin zu Kunstbänden oder klassischer Literatur. „Ich schätze, es müssten so um die 300 Bücher sein“, mutmaßt Kathi. Viele davon stammen aus ihrer eigenen Sammlung, andere wurden neu beschafft. „Ich ermutige die Leute, einfach mal durch die Regale zu stöbern“. Bequeme, tiefe Sessel im Retro-Look, eine florale Tapete und ein grüner Ofen sorgen für die passende Atmosphäre. Die zweite Hälfte des Cafés ist moderner, schlichter – mit Tischen, die sich ideal zum Essen, für Gespräche oder zum Arbeiten eignen. Auch hier bleibt es ruhig: „Einige Gäste haben uns schon darauf angesprochen, dass sie unsere Musikauswahl besonders angenehm finden, weil man sich gut unterhalten kann, ohne sich anschreien zu müssen“.
Im kulinarischen Mittelpunkt steht Katis große Leidenschaft: das Backen. Sie backt seit über 20 Jahren und probiert immer wieder gerne neue Rezepte aus. Im Café Schöngeist setzt sie unter anderem auf bewährte Klassiker: Fast immer zur Auswahl gehören Apfelkuchen, Zitronenkuchen, Schokoladen-Kardamom-Kuchen und Käsekuchen – letztere auch oftmals in Variationen wie beispielsweise Limette oder Blaubeere. Daneben überrascht sie mit weiteren wechselnden Kreationen. Auch der Mittagstisch unter der Woche wechselt: Gemüse-Quiches mit Beilagensalat und Linsencurrys standen zuletzt auf der Karte. Ergänzt wird das Angebot durch Kleinigkeiten wie Caprese, Oliven oder getrocknete Tomaten. Dazu gibt es eine Auswahl an Kaffeespezialitäten, Aperitifs und ausgesuchten Weinen.
Kati stammt ursprünglich aus Ungarn, ist in Darmstadt aufgewachsen und lebt seit über zehn Jahren in Stuttgart. Ihr Studium der Philosophie und Geschichte führte sie nach Tübingen, daneben arbeitete sie lange in der Gastronomie. Die Liebe zur Gastronomie brachte sie auch schließlich dazu, ihr eigenes Café zu eröffnen. Als die Räumlichkeiten, in denen zuvor die Pinsa-Manufaktur beheimatet war, frei wurden, zögerte sie nicht lange. „Ich hatte sofort ein gewisses Bild im Kopf. Wenn das passiert, muss man schnell sein“. Der vorher eher kühle Raum mit grauem Steinboden bekam einen wohnzimmerähnlichen Touch – mit Holzboden, warmen Farben und ausgewählter Kunst an den Wänden.
Info: Café Schöngeist
Bebelstraße 85
Do&Fr 12.30–19.30 Uhr, Sa&So 9.30–19.30 Uhr
@cafe_schoengeist
1 Kommentar
Peter Götz
17. Mai 2025 at 10:37Sehr schöne Präsentation, die mir Melita sandte. Danke Meliat, und Danke Kati und Michael. Ansprechende Präsentation, die ich von Besuchen her “in natura” kenne und schötze. Gutes Gelingen weiterhin Eures ansprechenden Vorhabes! Peter