Kunst

Urban Art:
WOKASOMA

WOKASOMA

Schließen sich Kunst und Kommerz für die meisten Künstler kategorisch aus, wird gerade diese Symbiose für WOKASOMA zum Spannungsfeld, in dem er am liebsten arbeitet. Der aus Ulm stammende Künstler Florian Schröder spielt mit den Mitteln der Werbe- und Kunstindustrie und hat mit WOKASOMA eine fiktive Marke geschaffen, die mit plakativer Bildsprache und losgelöster Trivialität die Idee der Pop-Art fortführt. Mit den Mitteln der maschinellen Reproduktion spielt er mit den Gedanken der Konsumwelt und wird so selbst zur Marke. Entstanden sind neben Drucken, Fotografien und Filmen auch Musikvideos, Veranstaltungsreihen und Modekollektionen.

3 Fragen an Florian Schröder

Wovon lässt du dich inspirieren?
Die Liste ist nahezu endlos. Tatsächlich klopfe ich 24/7 alles und jeden nach brauchbaren Ideen ab. Wenn ich ein Buch schreibe, achte ich mehr auf Dialoge und markante Charakterzügen, wenn ich im Atelier arbeite mehr auf Visuelles. Ich liebe Werbung und Verpackungen. Es gab Zeiten, da war ich im Supermarkt unterwegs wie in einer Kunsthalle. Weil ich kein Smartphone benutze, bin zu einer Art menschliches Diktiergerät mit Fotofunktion mutiert. Bei mir kannst du Gespräche nahezu im O-Ton abrufen. Nur Namen kann ich mir nicht merken. Dafür gibt es ja das „Du“.

Wie „produzierst“ du deine Werke und wo liegt hier die Herausforderung?
Das kommt darauf an, was ich mache. Die Siebdrucke werden in Zusammenarbeit mit einer Druckerei im Ländle hergestellt. Schwaben sind fantastische Partner, sie sind verlässlich und genau. Bei den Großformaten (siehe Foto) arbeiten ich meistens alleine. Mit Schablonen, Sprühlacken und einem Skalpell. Obwohl es aussieht wie ein Druck, sieht man bei genauerer Betrachtung die Handarbeit. Die Fehler … das Unikat. Abgesehen von der Idee und der Visualisierung, sind die größten Herausforderungen wohl Geduld und Präzision.

Was möchtest du mit deinen Werken ausdrücken?
Meine Arbeiten verorte ich irgendwo zwischen Pop-Art und Konzeptkunst. Meine Methoden sind denen der Werbung sehr ähnlich. Ich nehme beispielsweise ein möglichst bekanntes Motiv und infiltriere es mit der visuellen DNA meiner fiktiven Kunstmarke WOKASOMA. So entsteht etwas völlig Neues. Und je öfter ich es dann wiederhole (Ob als Druck, Shirt, Sticker etc.), desto wahrhaftiger wird es. WOKASOMA ist quasi eine künstlerische Interpretation mit Franchise und Merchandise. Und WOKASOMA ist absolut liberal. Für die Kids gibt’s im Onlineshop Poster oder Shirts und für die Stuttgarter Sichtbeton-Villa großformatiges Unikate. Preislich verschieden, aber die Idee ist dieselbe.

Info: WOKASOMA

Die aktuelle Edition findet ihr unter wokasoma.com und wokasoma.pop

Foto © Jens Kramer

Das koennte dir gefallen…

Keine Kommentare

Kommentar schreiben