Welche Worte beschreiben das Jahr 2020 am Besten, was wäre der passende Soundtrack dafür und was wünschen wir uns eigentlich für das neue Jahr? Ein ungewöhnliches Jahr neigt sich dem Ende zu – anknüpfend an die #stayhome-Diaries aus dem Frühjahr erzählen verschiedene Akteure aus Stuttgart von ihrem persönlichen 2020 und teilen ihre Aussichten für das neue Jahr. Dieses Mal Claudius Desanti, Gründer der Kommunikationsagentur SÍSÍ und eine Hälfte des Channel-Duos „Sissy That Talk“.
Woher kennt man dich?
„Mit meinem Kumpel Sven mache ich den queeren Channel „Sissy That Talk“ auf Instagram (@sissythattalk), Facebook und YouTube. Da gibt es aus unserer Perspektive als Gays einen bunten Mix aus Fun und Aufklärung: Videos über schwule Popkultur, witzige Memes, „Unnützes Queeres Wissen“, aber auch Trans-Rechte oder die schwierige Situation von LGBTQ in Polen und Ungarn sind bei uns Thema. Auch offline waren wir schon in Stuttgart aktiv: z. B. auf den Paraden des CSD Stuttgart oder im Kunstmuseum mit unserem Dokumentarfilm „Queer Life in the City“ über die Stuttgarter Szene. Ansonsten bin ich auch mal bei der Party „Avoid“ im Climax anzutreffen – vielleicht ja im nächsten Jahr wieder.“
Dein Jahr in drei Worten?
„Endzeitstimmung, Solidarität, Hoffnungsschimmer.“
Wie verbringst du die Feiertage?
„Weihnachten ganz gemütlich mit der Familie. Silvester mit meinem Mann, guten Freunden und ein bis drölf Gläschen Sekt. Neujahr dann mit neuem Familienzuwachs – da werde ich nämlich Onkel, bzw. „Guncle“ (= gay uncle). Juhu!“
Was legst du dieses Jahr unter den Weihnachtsbaum?
„Ich suche ab dem 1. Dezember was Schönes mit gutem Zweck beim Adventsmarkt @westpaketle auf Instagram: Dreißig Kunstschaffende aus dem Stuttgarter Westen gestalten dafür Geschenkideen, die gleichzeitig geflüchteten Menschen helfen. Aus dem Erlös werden Rettungswesten an die Seenotrettung gespendet. Denn für viel zu viele endet der Weg nach Europa tragisch: Beinahe täglich ertrinken Menschen bei ihrer Flucht über das Mittelmeer.“
Welchen Wunsch hast du dir zuletzt erfüllt?
„Venedig sehen – und genießen. Im frühherbstlichen Sonnenschein, ohne Touristenmassen und Kreuzfahrtschiffe, dafür mit Maske und Abstand, vor der zweiten Welle.“
Was war dein Highlight in diesem Jahr?
„Die Abwahl von Trump. Für mich ein Zeichen, dass Rassismus, Sexismus und Homophobie kein Weg in die Zukunft sind – hoffentlich auch weltweit.“
Was hast du dieses Jahr für dich (wieder)entdeckt?
„Gegensätze: Die Schönheit der Natur in und um Stuttgart – aber auch Home-Workouts. Und, dass Menschen unglaublich dumm und egoistisch sein können, aber auch erfindungsreich und solidarisch.“
Welchen Soundtrack würdest du 2020 geben?
„Todrick Hall – Mask, Gloves, Soap, Scrubs“
Was wünscht du dir vom neuen Jahr?
„Dass wir wieder unbeschwert mit allen unseren Freunden feiern können.“
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