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SHIMMER. im Interview: Ambivalenz zwischen Melancholie und Euphorie

SHIMMER

Von der emotionalen Achterbahnfahrt bis zum rauschenden Tanz – beim Tourstart von SHIMMER. im Café Galao wurden sämtliche Facetten der Gefühlsklaviatur abgedeckt. Die vier Musiker Mark (Gitarre, Gesang), Joscha (Bass), Felix (Synth, Keys) und Finn (Drums, Percussion) nehmen einen auf eine emotionale Reise zwischen Melancholie und Euphorie mit. Darüber wollen wir mehr wissen!

Wie fühlt sich der Start eurer „Vermissen“-Tour jetzt nach dem ersten Gig an?

Mark: „Wir sind alle noch ein bisschen durch den Wind. Es war eine komplette Reizüberflutung. Wir haben ewig darauf hingearbeitet, heute Abend zu spielen. Es war wie ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist.“

Ihr habt gleichzeitig mit dem Tourstart eure erste EP „Vermissen“ veröffentlicht. Um was geht es darauf?

Mark: „Es geht um Liebesbeziehungen, aber auch darum, sich von dem Ganzen zu lösen und zu erkennen, dass es abseits davon noch mehr gibt.“

Joscha: „Seit unserer Gründung ist echt megaviel passiert und mit der EP haben wir versucht, diese ganzen Emotionen zu verarbeiten, um widerzuspiegeln, was wir in unserem Leben durchgemacht haben.“

Felix: „Bei der ersten Single ist es eher ungewollt entstanden. Wir sind durch gerusht, waren ziemlich schnell im Studio und haben die Songs aufgenommen. Wir hatten gar nicht die Zeit, darüber nachzudenken, was wir eigentlich machen. Erst im Nachhinein ist uns aufgefallen, dass wir unsere Erfahrungen und Erlebnisse seit der Gründung festgehalten haben.“

Der Sound der EP wirkt aufs Erste ambivalent: Hoffnungsvoll wirkende Balladen vermischen sich mit melancholischen, energiegeladenen Songs. Ist das ein Stilmittel, um eure Emotionen zu vermitteln?

Mark: „Bei mir war es zum Beispiel ein sehr krasser Heartbreak, ohne den ich nie angefangen hätte, Texte zu schreiben. Emotionen können so vielschichtig sein und wir versuchen, alle Facetten mit unserer Musik abzudecken.“

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Was sind eure Erwartungen an die Tour?

Finn: „Ich glaube, es ist vor allem ein riesiges Learning. Auf der Tour können wir lernen, einfach loszulegen, darauf zu scheißen und Leute anzurufen und zu machen, worauf wir Bock haben. Musikalisch war es auch ein riesiges Learning. Wir haben uns ein halbes Jahr fast nicht gesehen. Mark war in Marokko, Felix in Frankreich, ich war am Studieren und Joscha hat gearbeitet. Wir haben uns in den letzten paar Wochen
zusammengesetzt und unter Zeitdruck einfach die neuen Songs zusammengeschrieben.“

Mark: „Wir haben im Sommer gesagt: Lass‘ eine Tour spielen. Dann saßen wir auf Felix’ Balkon und haben gesagt: Lass‘ mal ein paar Städte aufschreiben, in denen wir spielen wollen. Wir hatten eine richtig lange Liste an Städten und den Zeitraum, in dem Finn Semesterferien hat. Wir sind die Liste durchgegangen und haben auf Google Maps nachgeschaut, was es für Locations gibt und eine nach der anderen angerufen. Oftmals wurden wir dann auf den Mailverkehr hingewiesen.“

Felix: „… Den dann sehr häufig ich übernommen habe.“

Was inspiriert euch, eure Songs zu schreiben?

Felix: „Bei mir war es bei der EP so, dass ich ein Gefühl hatte, etwas zu vermissen, was ich noch nicht erlebt habe. Dieses Gefühl, dass Sachen im Leben gibt, noch nicht Erlebtes zu vermissen, ohne es zu kennen. Und das habe ich – oder haben wir – probiert zu verarbeiten. Wie Mark vorhin schon gesagt hat, geht es auch um Beziehungen zu anderen Menschen und darum, eine Melange aus diesen ganzen Sachen zu finden.“

Mark: „Insgesamt geht es auch um die Zeit mit der Band – wir waren in einem Bauernhaus in Frankreich. Wir konnten nur mit Holz heizen. Wir haben im Proberaum geschlottert, aber es war eine unfassbar schöne Erfahrung. In der kurzen Zeit sind acht Songs des Bühnenprogramms entstanden. Wir haben extrem viele neue Songs geschrieben. Aus dann teilweise schweren Emotionen sind unfassbar schöne Songs entstanden und es ist wichtig, auch mal ein Tief zu haben, weil ohne ein Tief kann es kein Hoch geben. Und es ist einfach wichtig, auch mal das Tief zu haben, um dann irgendwann wieder nach oben zu kommen.“

Was ist euer Lieblingssong?

Finn: „Endlich frei.“

Joscha: „Unendlichkeit.“

Felix: „Ich glaube, es sind zwei: Unendlichkeit und Wellen.“

Mark: „Boah, Wellen auch gut. Also bei mir ist es auf jeden Fall Unendlichkeit, aber auch der Track Zuhause.“

Vielen Dank für das Interview!

 

Info: SHIMMER.

shimmer-musik.de
Instagram: @shimmer.musik

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