Streifzug

Streifzug: Bohnenviertel

Streifzug Bohnenviertel

Bei unserem „Streifzug“ entdecken wir für euch neben den bekannten auch die auf den ersten Blick versteckten Hausnummern Stuttgarts schönster Straßen.

Kunst

Wer hat sich eigentlich beim Schlendern durch das Bohnenviertel noch nicht die Frage gestellt, warum das Stadtquartier in der Stuttgarter Innenstadt genau diesen Namen trägt? Wir haben beschlossen, nicht nur diese Frage zu klären, sondern obendrauf noch einen Blick in die Vergangenheit Stuttgarts zu wagen. Denn im Bohnenviertel befinden sich nicht nur einer unserer liebsten Kultur-Spots der Stadt, sondern auch ein Stück Stadtgeschichte, urige Weinstuben und der eine oder andere Geheimtipp unserer Redaktion – here we go und willkommen im Bohnenviertel!

Leonhardskirche

Die Kamera ist eingepackt, Hundedame Soda startklar und raus geht’s in die 30 Grad warme Innenstadt. Doch wo beginnt eigentlich das Bohnenviertel und wo fängt das Leonhardsviertel an? Grob gesagt, erstreckt sich das Altstadt-Kleinod vom Charlottenplatz bis zum Leonhards Platz – und genau dort beginnt auch unser Streifzug: Los geht’s an der Leonhardskirche, die als zweitälteste Kirche in der Stuttgarter Altstadt in unserem historischen Streifzug nicht fehlen darf.

Aktuell hat hier zudem das Übehaus – ein urbanes Musikexperiment und mobiler Proberaum – einen neuen Platz gefunden. Nicht nur für Musiker:innen lohnenswert, sondern auch als buntes Instamotiv nicht schlecht! Musikalisch wird es auch nebenan: Nur wenige Meter entfernt befindet sich der BIX Jazzclub mit seinem monatlich wechselnden Live-Programm sowie hochwertigen Spirituosen, die bei Tastings verköstigt werden können.

Kultur Kiosk

Für alle Kunst- und Kulturliebhaber:innen lohnt sich noch bis 11. September der Besuch des benachbarten Gustav-Siegle-Haus. In der Ausstellung „Summer in the City” wird die Frage behandelt, wie sich das Leben in der Stadt während der heißen Jahreszeit verändert. Wer sich nach so vielen Sommergefühlen im Anschluss nach einer flüssigen Abkühlung sehnt, ist beim Kultur Kiosk genau richtig. Neben kühlen Limonaden und Bieren können im Hybrid aus Galerie, Café, Bar und Veranstaltungsort regelmäßig verschiedenen Ausstellungen besucht werden. So z. B. von 6. bis 25. September die Ausstellung „Stirrup” der Künstlerin Nadine Bracht. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen!

Im angrenzenden Züblin-Parkhaus findet aktuell die neunte Auflage der Drive-Through Vernissage „Fumes and Perfumes” statt, die zeitgenössische Kunst von Künstler:innen wie u.a. Frank Bayh, Steff Ochs, Monica Menez und Yves Noir zeigt. Nachdem wir Soda und uns im bepflanzten Dachgarten auf dem obersten Parkdeck eine kurze Verschnaufpause gegönnt haben, geht’s weiter.

Hinterhof

Was hat es denn jetzt eigentlich mit den Bohnen im Namen auf sich? Die Antwort ist einfach: Seinen Titel verdankt das Bohnenviertel den ursprünglich armen Bewohner:innen, die dort vor den Mauern der Stadt hausierten. Die pflanzten in ihren Gärten Bohnen an, um für eine warme und vor allem günstige Mahlzeit auf dem Teller zu sorgen. Deshalb lohnt sich beim Spaziergang durch das Viertel, in dem früher vor allem Handwerker:innen und Weinbauer:innen lebten, der Blick in die vielen Hinterhöfe. Dort verstecken sich nämlich immer mal wieder ein paar grüne Ruheoasen mitten in der Innenstadt.

Haus

Wieder ein wenig schlauer, umrunden wir das Züblin-Parkhaus, kommen am Skatepark (übrigens auch von Google Maps liebevoll „Nuttenpark” genannt) vorbei und schlagen den Weg Richtung Pfarrstraße/Weberstraße ein. Nachdem wir Paddy’s Irish Pub passiert haben, gelangen wir so zum wohl ältesten Fleckchen der Stuttgarter Stadtgeschichte: den Überresten der Stadtmauer, die noch immer am Schellenturm zu finden sind. Fast genauso geschichtsträchtig ist die Gaststätte Brett am Katharinenplatz, die nicht nur ihre Stammgäste mit einem Bierchen versorgt, sondern bei den sommerlichen Temperaturen auch neue Gesichter auf ein paar Gläser in ihrem zum People-Watching bestens geeigneten Außenbereich einlädt.

Stein

Weiter die Weberstraße entlang, kommen wir an der Ecke Brennerstraße beim Restaurant peeches vorbei, in dem man zwischen den wechselnden Tagesgerichten auch eine Auswahl an Wildgerichten und vegane Speisen genießen kann. Wem es mehr nach Kuchen gelüstet, der ist gegenüber beim Café Da an der richtigen Adresse. Hier werden die Kuchen, Torten und Co. jeden Tag frisch gebacken und noch dazu vegane sowie glutenfreie Varianten angeboten. Eindeckt mit einem der bunten roh-veganen Cupcakes, geht’s für unser Trio weiter Richtung Rosenstraße.

Hier steuern wir direkt drei weitere Stuttgarter Institutionen an. Im Zauberlehrling kommen Fans der gehobenen Küche auf ihre Kosten: Wem läuft bei Gerichten wie „Raviolo vom Bio-Ei, Spinat und Trüffel” und „US Wagyu Beef, Rote Bete, Fenchel und Portwein” nicht das Wasser im Mund zusammen? Uns definitiv schon! In der Wunderkammer direkt gegenüber werden zum Frühstück Klassiker wie „„Eier Benedikt“ oder Kartoffelrösti mit Räucherlachs kredenzt, aber auch zum Lunch werden hausgemachte Kreationen angeboten – und das alles aus regionalen Produkten.

Gaststätte Tisch+

Weil in unserem historischen Streifzug die älteste Weinhandlung und eine der ältesten Weinstuben Stuttgarts nicht fehlen darf, geht’s auf dem Rückweg am Weinhaus Stetter vorbei. Seit mehr als 120 Jahren (üff!) werden hier regionale Weine wie Riesling und Weißburgunder verkauft oder in der angrenzenden Weinstube zu klassischen, schwäbischen Gerichten gereicht.

Anno

Nach ein paar Hinterhofgärten, in die wir immer mal wieder einen Blick werfen, laufen wir direkt aufs Injeera zu. Im afrikanischen Restaurant an der Ecke Wagnerstraße werden die vielen bunten Gerichte direkt mit den Händen gegessen – perfekt, um für ein paar Stunden in eine andere Welt einzutauchen. Den Premium-Zwiebelrostbraten, aber auch jede Menge andere schwäbische Gerichte, gibt’s dafür ein paar Häuser weiter in der Weinstube Basta.

Als wir noch ein wenig die Wagnerstraße entlang schlendern, schlägt unser Vintage-Herz ein Stückchen höher. Denn hier reihen sich u. a. das Antiquitätengeschäft anno antik, eine alte Schreinerei und der Hinterhof des Friseurs Haarstall aneinander. Noch schnell ein paar schöne Detail-Shots für unsere Fotogalerie geknipst und zack sind wir wieder am Schellenturm angekommen. Mitten im Bohnenviertel beenden wir hier unseren Streifzug und lassen den Tag auf den Stufen der ehemaligen Stadtmauer ausklingen. Cheers und viel Spaß beim Erkunden!

Hinterhof

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