Bei unserem „Streifzug“ entdecken wir für euch neben den bekannten auch die auf den ersten Blick versteckten Hausnummern Stuttgarts schönster Straßen.
Rein in die U4 und ab Richtung Eastside: In unserem Jubiläums-Streifzug machen wir uns auf den Weg in den Stuttgarter Osten und erkunden dabei die Gegend rund um den Ostendplatz. Ursprünglich als Arbeitersiedlung Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut, reihen sich in Ostheim heute hübsche Backsteinhäuser und der eine oder andere urbane Hotspot aneinander.
Nur zehn Minuten dauert die Fahrt aus der Innenstadt und kaum aus der U-Bahn ausgestiegen, stehen wir bereits vor unserer ersten Anlaufstelle – am „Kiost” führt von der Bahnstation kommend kaum ein Weg vorbei. Also nutzen wir die Gelegenheit und decken uns im kleinen Lädchen, das uns ein Stück Kiosk-Kultur nach Stuttgart bringt, mit dem notwendigen Koffein und den neuesten Magazinen ein.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, aber auch im ganzen Viertel, lohnt sich der Blick nach oben. Denn die Häuschen in Ostheim sind individuell gestaltet und haben mit ihren hübschen Dachgiebeln und Fenstern ihren ganz eigenen Charme. An der Ecke Teck-/Landhausstraße warten dann direkt zwei Highlights des Stuttgarter Ostens auf uns: Im Eiscafé „Zur Schleckerei” hat man seit Ende März endlich wieder die Chance, sich durch das kleine, aber feine Angebot von täglich frisch zubereiteten Gelato und süßen Popsicles aus der eigenen Manufaktur zu probieren. Ganz umsonst obendrauf bekommt man bei einem Besuch das Lächeln der beiden sympathischen Inhaber Joëlle und Fab und ein instagramtaugliches Motiv in sommerlicher Kulisse.
Bei den Nachbarn nebenan kommen alle Kaffeeliebhaber:innen auf ihre Kosten. Hier hat es sich der selbsternannte Mister Bean im Schwarzmahler zur Aufgabe gemacht, nicht nur den schwärzesten, sondern auch den geschmacklich und nachhaltig perfekten Kaffee anzubieten. Ohne einen Zwischenstopp für einen Capuccino mit Hafermilch führt hier kein Weg vorbei. Weiter die Landhausstraße entlang, stößt man in nur wenigen Gehminuten auf den kleinen Koreaner Do Shi Rak. Das Ein-Mann-bzw.-Frau-Team versorgt seine hungrigen Gäste von Montag bis Sonntag mit authentischen Klassikern wie Bimbimbab, Jabchae mit Bulgogi und Ddeokbokki.
Unsere Reise nach Fernost geht direkt weiter, wenn wir uns wieder auf den Weg zurück zu unserem Ausgangspunkt am Ostendplatz begeben. Nachdem man einen Schritt ins „Vietal Kitchen” gesetzt hat, kommt schnell das Gefühl auf, sich auf einem Kurzurlaub in Asien zu befinden. In dem kleinen Restaurant, das im Stil eines vietnamesischen Landhauses eingerichtet wurde, kann man nicht nur den Köch:innen beim Zubereiten der frischen und exotischen Zutaten zusehen, sondern sich auch einmal quer durch die traditionelle Speisekarte probieren. Bei Gerichten mit dem Namen „Frühlingsschale”, „Omega 3 Garten” und „Best Pho You” fällt die Wahl auf jeden Fall nicht leicht. Und einen gesunden und vor allem leckeren Cocktail mit z. B. Aloe Vera, Kokoswasser oder hausgemachter Ingwerlimonade gibt’s on top.
Bevor wir den Park der Villa Berg ansteuern, geht es die Ostendstraße entlang am Rewe mit dem großen Getränkemarkt vorbei, der praktischerweise auch noch täglich bis Mitternacht geöffnet hat. Dort decken wir uns mit den passenden Snacks für ein Picknick und dem dazugehörigen, regionalen Vino ein. Etwas weiter die Straße hinauf passiert man unter anderem das italienische Restaurant l’Ulivo und das Eiscafé Bertazzoni und erreicht an der Kreuzung Wagenburgstraße schließlich das Schlampazius, das bereits seit mehreren Jahrzehnten Teil des Stuttgarter Ostens ist. Neben regionalen Gerichten und kühlen Getränken locken hier auch immer wieder Konzerte und im Sommer der großzügige Biergarten die Besucher:innen. Tipp: Auf keinen Fall die Kneipe verlassen, ohne die legendären Essiggürkchen zu probieren!
Aber zurück zu unserem eigentlichen Plan: Langsam neigt sich unser Streifzug dem Ende zu. Und wo könnten wir den besser ausklingen lassen als auf einer Picknickdecke, mit tollen Ausblick und einer Prise Dolce Vita? Eingedeckt mit Antipasti und einem Getränk, steuern wir am anderen Ende der Straße zielstrebig unseren letzten Stopp, den Villa Berg Park, an und platzieren uns mit unserer Ausbeute und guter Musik auf der großen Liegewiese, die sich direkt vor dem wunderschönen Renaissance-Gebäude befindet. Pünktlich zum abendlichen Sonnenuntergang!
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