Mit Beginn des Herbsts entschleunigt sich langsam auch das Leben in der Stadt: Ganz analog und weit entfernt vom Pixelrauschen nimmt uns die Fotografin Nadine Funck mit auf einen Streifzug durch die Stadt.
Finkenstraße, S-Süd:
Die Fliesen, die Säule und das Geländer: eine ungewöhnliche Kombination und ein ungewöhnlicher Anblick für Stuttgarter Wohnhauseingänge.
Hauptstätter Straße, S-Mitte:
Das Erweiterungsgebäude der Landesbibliothek wird nicht von allen geliebt, fasziniert mich durch seine klare Formensprache aber ebenso wie …
Urbanstraße, S-Ost:
… der Neubau der John-Cranko-Schule. Beide Gebäude fügen sich perfekt in ihren urbanen Kontext und bilden gemeinsam mit dem Stadtpalais, dem Stirling-Gebäude der Staatsgalerie und der neuen Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie ein schönes Ensemble. Obwohl ich diese Strecke sehr häufig gehe, entdecke ich je nach Tageslicht immer neue Perspektiven.
Lazarettstraße, S-Mitte:
Tageslicht, Sonneneinfall und Schatten faszinieren mich immer schon. Auch im Züblin-Parkhaus tun sich dadurch manchmal völlig neue Blickwinkel auf, auch wenn das Parkhaus sicherlich eines der bekanntesten Motive ist. Die Ausstellungen und vor allem Konzepte wie das Kultur_Kiosk oder auch die Ebene 0 machen das Parkhaus zu einem für Stuttgart ebenfalls eher ungewöhnlichen Ort. Schade, dass dieser (Kultur)Raum im Zuge der Iba27 weichen muss.
Lazarettstraße, S-Mitte:
Nochmal ein Bild aus dem Züblin-Parkhaus, weil es ebenfalls sinnBILDlich ist für Stuttgart. Ich kenne keine andere Stadt, in der so viel Schorle getrunken wird, wie bei uns: ein Schorleclub halt.
Leonhardsviertel, S-Mitte:
Ich bin in Stuttgart aufgewachsen und fühle mich der Stadt total verbunden – viele können das nicht verstehen. Ich finde, die Stadt hat einen ganz besonderen Charme, auch wenn sie ohne Frage nicht an jedem Ort schön ist. Der Tagblattturm ist einer dieser unschönen Orte – aber auch hier kommt es auf die Perspektive an: Von meiner Wohnung aus kann ich jeden Abend sehen, wie sich die Sonne in den grauen und scheinbar unbelebten Fenstern im Tagblattturms spiegelt.
Schulstraße, S-Mitte:
Völlig überladen mit einem Überangebot an überholten Gastrokonzepten fällt es schwer, in der Schulstraße den Überblick zu behalten, mehr wahrzunehmen als Angebotstafeln und schlimme Schaufensterdekorationen. Deshalb stelle ich auch immer wieder fest, das kaum einer in Stuttgart dieses Gebäude kennt. Es bildet in gewisser Weise den Auftakt der Schulstraße und passt zum Stil des Mittnachtgebäudes, das sich direkt gegenüber an der Königstraße befindet. Das Gebäude erinnert mich deshalb immer wieder daran, das große Ganze und immer auch den Kontext zu betrachten.
Weissenhofsiedlung, S-Nord:
Die Bauhaus-Architektur fasziniert mich schon immer. Umso mehr freut es mich, dass wir in Stuttgart gleich eine ganze Siedlung in diesem Stil haben …
Haus Le Corbusier, S-Nord:
… vielleicht lässt sich an diesem Beispiel meine Faszination für Architektur-Fotografie am besten erklären: Indem ich Fotos von Gebäuden mache – auch, ohne Näheres über deren Entstehung zu wissen -, versuche ich zu verstehen, was die Idee des Architekten gewesen sein muss, welche Vision er bei dem Entwurf hatte bzw. welche Vorstellung er von unserer Gesellschaft und unserem Zusammenleben hat.
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