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Dews Pegahorn im Interview: Zwischen musikalischer Vielfalt und persönlicher Reise

Dews Pegahorn

In Möhringen geboren und aufgewachsen, verbrachte Dews Pegahorn seine prägendsten Jahre immer mit Musik. Die Wurzeln des Stuttgarter Newcomers liegen in der HipHop-Kultur seines Vaters – schon früh entdeckte Dews seine Leidenschaft für den Sound von The Notorious B.I.G., Ludacris, DMX und Co. Sein musikalisches Talent wurde in einem musischen Internat in Rottenburg geschult, wo er nicht nur in Stimmbildung unterrichtet wurde, sondern auch mit seinem Ensemble durch Europa tourte. Nach einer eigenen Rockband und mehreren HipHop-Releases hat der Stuttgarter nun seinen elementaren Sound zwischen Alternative und Indie gefunden. In unserem Interview anlässlich der aktuellen Single „Runnin’“ und seines noch aktuelleren Remix des Songs nimmt uns der junge Künstler mit auf seine musikalische Reise und erzählt uns, was ihn auf seinem Weg geprägt hat.

Mit welchen drei Worten würdest du dein Release „Runnin’“ beschreiben?

Drei Worte, gar nicht so einfach! In dem Song geht es darum, aus einer toxischen Beziehung auszubrechen. Ich reflektiere darüber, dass ich der toxische Teil der Beziehung war und die Schuld am Scheitern trage. „Runnin’“ beleuchtet die Sichtbarkeit von Verletzungen, thematisiert Verletzbarkeit und zeigt einen aufgekratzten, emotionalen Zustand. Wenn ich drei Worte wählen müsste, um den Song zu beschreiben, wären es: tanzbar, romantisch und von (manischer) Depression geprägt.

Welche Artists beeinflussen dich auf deiner musikalischen Reise besonders?

Meine musikalische Inspiration reicht bis tief in meine Kindheit zurück, geprägt von der Vorliebe für HipHop meines Vaters. Meine ersten musikalischen Entdeckungen machte ich mit Künstlern wie The Notorious B.I.G., Ludacris und DMX. Während meiner Stimmausbildung im Martinihaus in Rottenburg konnte ich mein Verständnis für Musik nochmal extrem vertiefen. Nach meiner Zeit in einer Rockband entschied ich mich für HipHop, produzierte eigene Beats und tauchte tiefer in die Szene ein. In dieser Phase fand ich meinen festen Produzenten, der nun Teil meines Teams ist und das Mastering für Dews Pegahorn übernimmt. Dann gab es eine Phase in meinem Leben, in der ich mich bewusst treiben lassen habe. Ich hab’ mich im Chaos verloren, um mich dann authentisch wiederfinden zu können. Das hört man jetzt in meiner Musik. Der Übergang zum jetzigen Sound von Dews Pegahorn kam zustande, als ich erkannte, dass es an der Zeit war, zu meinen Wurzeln zurückzukehren. Inspiriert von Artists wie The B-52s, Guns n’ Roses, System of a Down, Bloc Party und The Boxer Rebellion habe ich mich wiedergefunden. Aktuell schöpfe ich aber auch viel Inspiration aus der Neoklassik – insbesondere von Komponisten wie Gibran Alcocer, der wunderschöne Pianostücke erschafft.

Gibt es einen speziellen Song oder ein Album, das dich dazu inspiriert hat, Musik zu machen?

Oh, es gibt einige, die mich sehr inspiriert und geprägt haben. Musik hat immer eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt, besonders in schwierigen Zeiten. Der Song „Do Me a Favour“ von den Arctic Monkeys aus dem Album „Favourite Worst Nightmare“ hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Er gibt mir das Gefühl, als ob er meine Emotionen anspricht und mir erlaubt, das zu fühlen, was tief in mir schlummert. Während des Songs brechen diese Emotionen förmlich aus mir heraus, besonders intensiv am Ende des Songs. Die Drums und der Klang erzeugen das Bild einer aufsteigenden Welle, die schließlich wie ein gewaltiger Zusammenbruch wirkt. Dieser Song hat mir geholfen, das Unausgesprochene freizusetzen – und diese Befreiung ist so kraftvoll wie das Tosen des Meeres.

Wie nimmst du die Musikszene in Stuttgart wahr?

Es ist schön, dass es leicht überschaubar ist. Es hat etwas Familiäres. Die Musikszene hier ist familiär und ich schätze den Support wirklich. Alle haben dasselbe Ziel, den Wunsch und die Motivation, auf die Bühne zu gehen und ihre Musik zu präsentieren. Wenn jemand einen Auftritt hat, fragt er die anderen, ob sie mitkommen möchten. Es gibt eine gegenseitige Unterstützung und das finde ich großartig.

Was schätzt du besonders an Stuttgart?

In Stuttgart schätze ich besonders die Orte, die irgendwas Romantisches haben. Das sind für mich vor allem der Riedsee und der Probstsee in Möhringen. Der Riedsee liegt zwischen Möhringen und Sonnenberg und der Probstsee befindet sich am Rand von Möhringen in Richtung Vaihingen. Diese Orte bedeuten für mich mehr als Worte ausdrücken können – sie vermitteln mir ein Gefühl von Zuhause. Da stehen Bäume, die ich seit meinem dritten Lebensjahr kenne. Da ich die Natur im Allgemeinen sehr schätze, ist es für mich besonders schön, dort zu spazieren und zu entspannen. Diese Erinnerungen an meine Kindheit sind etwas, das ich sehr an Stuttgart liebe.

Hast du Lieblingsorte in Stuttgart, wo du gerne Live-Musik hörst?

Die Orte, an denen ich besonders gerne Musik höre, sind keine Clubs. Obwohl ich gerne in Clubs gehe, um Musik zu hören und die Energie zu spüren, liegt der Fokus dort oft mehr auf dem sozialen Beisammensein als auf der reinen Hörerfahrung. Es sei denn, ein Künstler sagt: „Bitte setzt euch alle hin, sprecht nicht und hört nur zu.“ Das hat dann schon etwas Opernhaftes. Für mich ist der Ort, an dem es wirklich nur um die Musik geht, sehr unscheinbar: die Straße. Gerade im Frühling und Sommer gibt es so viele talentierte Straßenmusiker:innen. Dort steht die Musik im Mittelpunkt und es hat wirklich Priorität, wenn man sich die Zeit nimmt, stehen bleibt und einfach mal zuhört. Das Schöne daran ist, dass die Energie spürbar wird, wenn der Artist merkt, dass gerade vor ihm ein kleines Publikum wächst. Ob es nun eine Person oder 50 Personen sind – es entsteht etwas, bei dem sich die Menschen plötzlich verbinden. Als Zuschauer:in wird man Teil dessen, was der:die Künstler:in gerade darbietet und diejenigen, die regelmäßig dort stehen, machen das wahnsinnig gut. In meiner Zeit in Tübingen habe ich entschieden, dass ich unbedingt weiterhin Musik machen möchte. Um mir mein erstes Mikrofon und Lautsprecher leisten zu können, habe ich zwei Monate lang von Pizza gelebt. Bin täglich rausgegangen, habe Straßenmusik gemacht und Songs mit meiner Gitarre gespielt. So konnte ich mir dann mein erstes Equipment finanzieren.

Last but not least: Was können wir in Zukunft von Dews Pegahorn erwarten? Gibt es bereits neue Projekte oder Kollaborationen in Planung?

In jedem Fall war „Runnin“ mit dazugehörigem Musikvideo mein erster Release und nur der Anfang, jetzt habe ich noch die Slowed & Reverbed Version des Songs veröffentlicht. Dieses Jahr könnt ihr definitiv noch viel mehr von mir erwarten. Ein umfangreiches Projekt mit vielen kleinen Kapiteln ist bereits in vollem Gange und wird aktiv umgesetzt. Ich bin sehr happy mit der Zusammenarbeit in meinem Team und freue mich darauf, dass unsere gemeinsame Vision zur Realität wird! Und ich darf noch nicht zu viel verraten, aber ich werde definitiv nicht alleine auf der Bühne stehen.

Info: Dews Pegahorn

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