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Interview

Interview News

Neues Stuttgarter Label: LOW711

DJ Lowz

Die einen oder anderen kennen Marc Winter vielleicht schon als DJ Lowz aus Clubs wie den Wagenhallen oder dem Proton, von Eventreihen wie „Catch A Fire“ und Festivals wie dem „Bunter Beton“ oder aus Locations wie dem Kap Tormentoso oder dem Flow & In Späti. Seiner Leidenschaft für HipHop, R&B und Dancehall lebt der Stuttgarter außerdem durch seine Tätigkeit als Street Culture Entrepreneur beim Underground Soul Cypher e.V. aus, wo er mit Graffiti Jams, Open Mic Cyphers und Dance Battles seit Jahren die HipHop-Subkultur Stuttgarts mitgestaltet. Unter dem Label LOW711 vereint er nun all seine Skills in Sachen DJing, Streetwear und Veranstaltungen. Wir haben dem Stuttgarter Urgestein ein paar Fragen zu seinem neuen Projekt und Werdegang gestellt:

Was verbindest du persönlich mit dem Projekt LOW711?

LOW711 verknüpft für mich alles, was ich bisher in meinem Leben an Erfahrungen und Erlerntem gesammelt und wieder abgelegt habe, mit dem, was ich liebe und woran ich glaube. Noch zu Schulzeiten Ende der 90er entfachte sich bei mir die Passion zu Scratchen, Beats & Rap Music aufzulegen und ich wusste schnell, dass der HipHop Kosmos mit all seinen Werten und Facetten meine kulturelle Heimat werden sollte.

Wie ist es zu deiner Entscheidung gekommen, dich mit einem Label selbstständig zu machen?

Mit der Unterstützung der Community und dem Zuspruch meiner Frau habe ich im Februar 2023 den Mut gefasst, voll in die Selbstständigkeit zu starten und gestalte heute meine Existenz aus einer Kombination von DJ Bookings, dem Veranstalten urban-kultureller Events und dem Vertrieb authentischer Streetwear in Zusammenarbeit mit Künstlern aus der Stuttgarter Szene.

Was macht deine Streetwear besonders?
Das Besondere ist meiner Ansicht nach, dass die Philosophie der Brand mit der aktiven Förderung der Künstler und der Kultur sowie durch die regionale Herstellung & verwendeten Bio/2nd Hand Materialien auf ökologischer als auch auf ökonomischer Nachhaltigkeit basiert. Der kommerzielle Gedanke spielt dabei zwar auch eine, aber keine übergeordnete Rolle.

Was sind deine Pläne für die Zukunft deines Labels?

Welche Actions und Moves die Zukunft im Detail noch beinhaltet, überlasse ich zuversichtlich dem großen Prozess und bin offen, aus allem das Beste zu machen. Weitere, regelmäßige Künstlerkollabos in der Streetwear, kulturfördernde Events wie Kunstausstellungen und Konzerten sowie eigene Partyreihen mit Live-Acts kann ich mir da aber sehr gut vorstellen.

Foto © Jasmina Vrcko

Info: LOW711
@deejaylowz

Interview Musik

Me In My Bag: Dilla

Dilla

„Klingt billig und ist auch einfach nicht so gut“ schreibt Dilla in ihre Insta-Bio. Da sind wir allerdings anderer Meinung! Die Berliner Sängerin Amadea bringt mit ihrem Hyperpop mit HipHop- und Techno-Einflüssen die Party aus der Hauptstadt direkt mit in unser „Me In My Bag“. Weiterlesen

Interview Kultur News Stuttgart

Citizen.KANE.Kollektiv im Penthouse:
Liliom – Theater.Rave.Utopie

Liliom

Auf den Spuren der eigenen Familiengeschichte: Gemeinsam mit Queer-Aktivistin Ida Liliom, die selbst die Urururenkelin des Protagonisten ist, widmet sich das Citizen.KANE-Kollektiv dem Stück „Lilom“. Das ungarische Theaterstück von Ferenc Molnár handelt vom Leben des Karussell-Ausrufers Liliom und der Beziehung zu den Frauen in seinem Leben. Zusammen mit dem trabanten.kollektiv inszeniert die Theatergruppe die Geschichte als performativen Rave vor der Kulisse des ehemaligen Club Penthouse in Feuerbach – und unterzieht die Moralvorstellungen des ursprünglichen Stoffs dabei einer Generalüberholung.
 

3 Fragen an … Ida Liliom

Gründerin der Stuttgarter Jugendgruppe Queerdenker* & Urururenkelin des Protagonisten aus „Liliom“
Id

Wie kamst du das erste Mal mit diesem Teil deiner Familiengeschichte in Berührung?
„Als ich noch klein war: Mein Vater Károly Liliom hat mir in Budapest ein Plakat mit unserem Namen am Stadt-Theater gezeigt. Das hat mich natürlich neugierig gemacht. Er hat mir dann nach und nach immer mehr über unsere literarische und familiäre Geschichte erzählt – die guten und die schlechten Seiten. Tiefer habe ich aber leider erst nach seinem Tod geforscht, vor allem was unsere Verbindung zum Stück „LILIOM“ und die ungarisch-jüdischen Themen angeht.“

Was war euch bei der Inszenierung besonders wichtig?
„Dass die Geschichte der FLINTA* Personen erzählt wird, die nach Lilioms Tod übrig bleiben und ihr eigenes Leben weiterleben. Wir versuchen, eine queerfeministische Utopie für sie zu finden und auch ein progressives, selbstverständliches, jüdisches Leben zu zeigen, um der Misogynie und dem Antisemitismus im Original viel entgegenzusetzen.“

Inwiefern spielt auch die Location bei eurer Umsetzung eine Rolle?
„Eine große, denn wir wollen die Utopie in einem Rave mit den Zuschauer:innen gemeinsam entstehen lassen. Wir freuen uns auch extrem darüber, nochmal die Chance zu haben, da überhaupt reinzukommen! In diesem Club ist so viel passiert, es ist einfach spannend, sich diese riesigen Räume nochmal anzuschauen. Und es passt gut, diesen seltsamen Ort radikal zart zu überschreiben, genau wie das Original-Stück „Liliom“.“

 

Info: Liliom – Theater.Rave.Utopie

17./18./23./24./25. März 2023
20 bzw. 18 Uhr
ehemalige Diskothek Penthouse
citizenkane.de
Tickets sichern!

 
Fotos © Daniel Lickert

Interview Kunst

This is Art: Ma Knut

Jugendhaus Mitte Ma Knut

Einmal Kunst, bitte! In unserem neuen Format „This is Art“ zeigen uns Kunstschaffende aus dem Kessel ihre Perspektive auf die lokale Szene. Den Start macht die Stuttgarter Künstlerin Elena aka Ma Knut, die auf ihren bunten, ausdrucksstarken Gemälden vor allem Menschen darstellt. Neben Ausstellungen in Stuttgart war Elena mit ihrer Kunst bereits in Singapur, Dubai und auf den Komoren unterwegs. Wie sie selbst ihre Arbeit sieht, woher sie ihre Inspiration nimmt und was sie sich für Stuttgart wünscht, hat sie uns im Interview verraten! Weiterlesen

Interview Musik

Jules Ahoi im Interview:
„Ich habe mir vorgenommen, dass ich nichts bereuen möchte.“

Jules Ahoi

Der junge Mann und das Meer: Surf-Fan Jules Ahoi hat von Klavier und Gitarre über Deutschrap bis hin zum Singer-Songwritertum schon einige Stationen hinter sich – und bezeichnet sich auch selbst immer noch als Suchenden. Dass diese Reise aber alles andere als orientierungslos ist, beweist der entspannte Folk-Sound des Kölners. Wir haben uns mit dem Musiker vor seinem Konzert im Wizemann über sein aktuelles Album „Melancholic Dreamwave“, seine Vergangenheit und seine Verbindung zu Stuttgart unterhalten. Weiterlesen

Interview

Newcomer-Band aus der Region Stuttgart: Interview mit NEEVE

NEEVE

Die Boys auf unserem Cover sehen nicht nur nach Indie aus – sie klingen auch so! Als Band packen die vier Artists aus der Region Stuttgart die Dinge in ihre Songs, die sie selbst beschäftigen: toxische Männlichkeit, Mental-Health-Kämpfe und das Verhältnis untereinander. Im Herbst erscheint das erste Album „Chaos of my Mind“ und anschließend ist NEEVE auf Tour durch Deutschland, Österreich und UK. Wir haben die Jungs im Weißenburgpark getroffen und über Musik, die Szene in Stuttgart und Zukunftswünsche gequatscht. Vielen lieben Dank auch an unsere Fotografin Pauline!

Wie habt ihr als Band zusammengefunden?

Bei uns ist das recht einfach, weil wir alle verwandt sind: Felix und Axel sind Brüder und Marius und Philipp ebenfalls. Außerdem sind wir alle Cousins. Wir haben mit 14/15 angefangen, Musik zu machen und dann hat sich das durchs Covern irgendwann so entwickelt. Zudem haben alle unterschiedliche Instrumente angefangen und so entstand dann unsere Band.

Das heißt, ihr verbringt auch außerhalb eurer Musik viel Zeit miteinander?

Es gibt gar nicht mehr allzu viel Zeit zu verbringen, weil wir uns schon allein drei bis vier Mal pro Woche sehen wegen der Band. Wir verbinden das dann: Es kann sein, dass wir nachmittags arbeiten und dann trotzdem abends noch zusammensitzen.

Mit welchen drei Worten würdet ihr euren Sound beschreiben?

Uplifting vom Sound, melancholisch von den Lyrics durch die vielen Mental-Health-Themen und nahbar von unseren Charakteren, so präsentieren wir uns ja auch auf Social Media. Da legen wir großen Wert drauf.

Gibt es Artists, von denen ihr euch musikalisch inspirieren lasst?

Also ich würde sagen, so eine große Wende gab es bei uns durch den Sound von The 1975. Wir sind von einem anderen Background gekommen, eher so in die Richtung Alternative Rock wie Kings of Leon und durch The 1975 hat unsere Vorliebe für diese Soundästhetik und elektronische Sachen angefangen. Inzwischen lassen wir uns auch von Artists wie The Neighbourhood und Sam Fender inspirieren – viele britische Künstler. Aber auch COIN aus den USA.

Welche gemeinsamen Erlebnisse als Band waren bisher eure Highlights?

„Fridays for Future“ auf jeden Fall, das war schon so eines der prägendsten Events, weil einfach so viele Menschen da waren. Das war hier in Stuttgart, mit rund 15 – 20.000 Leuten. Danach sind extrem viele über Social Media auf uns zugekommen. Das war krass. Das war bei uns auch in der Karriere so bisschen das Zugpferd, was uns vorantreibt. Wir haben das angefangen bei Corona mit Social Media, weil uns auch nicht viel anderes übrig blieb. Genau das hat uns dann auch den Weg zum Album geebnet und auch unser Fundament gebildet durch die Fanbase auf TikTok und Instagram.

@neeve_music Reply to @antoniiea greetings from Germany &lt333 #fypシ #indiepop #band ♬ green. – NEEVE

Wann kommt euer Album?

Wir sind tatsächlich jetzt so gut wie fertig, der finale Mix ist im Mastering. Das Album als Konzept zu hören, das war schon echt was Schönes. Der Release von „Chaos Of My Mind“ ist dann am 29. September 2022 – wie der Titel schon sagt, geht es viel um Mental-Health-Themen. Felix schreibt die Songs und verarbeitet darin unter anderem auch seine eigene ADHS-Diagnose und die Struggles während Corona. Diese Themen zu kommunizieren ist uns mega wichtig, da bekommen wir auch viel Feedback von Fans, denen unsere Musik hilft.

Im Oktober geht ihr auf Tour. Gibt’s etwas, worauf ihr euch besonders freut?

Ja, UK ist schon ein Highlight! Also zum einen natürlich auch die Deutschland-Tour, weil im eigenen Land kommen die Leute unseretwegen. In England ist es halt das Ding, dass wir eine Austausch-Geschichte an Land gezogen haben: Die Band Modern Love war auf Instagram auf der Suche nach einem Support, wir haben sie angeschrieben und jetzt kommen die für vier Shows und supporten uns in Deutschland und dann gehen wir und supporten in England. Das ist mega cool, weil wir dort noch keine so große Fanbase haben und das ist unser Traum!

Am 14. Oktober seid ihr in Stuttgart im Wizemann – was wünscht ihr euch für den Abend?

Also es wird auf jeden Fall speziell. Nicht im Sinne von ungewöhnlich, eher speziell, weil wir jetzt schon lange nicht mehr in Stuttgart gespielt haben. Ist ja schon ein bisschen unsere Hometown und das ist immer was Besonderes, wenn Bands in ihrer Heimat spielen. Wir haben auch einen Saxofonisten dabei, da haben wir auf unserer Platte einen Song eingespielt und wollen einfach so etwas Extravagantes draus machen. Auch wenn es vielleicht frech klingt, wenn wir Stuttgart als unsere Homebase bezeichnen, weil wir ja eigentlich aus der Ecke Heilbronn kommen. Aber da gibt es unserer Meinung nach keine wirkliche Indie- und Pop-Szene! Es gibt ein Festival, das findet statt, da durften wir alle zwei Jahre spielen. Aus Stuttgart haben wir aber immer schon mehr Support bekommen und freuen uns mega auf den Abend!

Wie fühlt sich denn für euch die Musikszene in Stuttgart an?

Also wir haben im Club Zentral und im Keller Club gespielt, auch im Zwölfzehn als es das noch gab – das waren so unsere Anlaufstellen, die wir als Newcomer-Band genutzt haben. Generell sollte mehr Wert auf die Förderung von Künstler:innen gelegt werden. Wenn immer mehr kleine Clubs schließen, nimmt das vor allem die Chancen für die kleineren Bands. Aber was man auch sagen muss ist, dass das Pop-Büro Stuttgart uns echt aufgenommen hat, gerade weil es in Heilbronn schwierig ist. Dort gibt’s zwar auch ein Pop-Büro, aber halt im viel kleineren Stil und mit ganz andere Mitteln.

Habt Ihr einen Rat für euer jüngeres Ich und was würdet ihr jungen Künstler:innen raten?

Am Anfang sind vor allem die Zweifel hart. Beim Gegenwind in Deutschland ist es mega schwer Fuß zu fassen, da man von Radios, Magazinen und so weiter immer die ähnlichen Absagen bekommt. Dieses zu sich und seinem Sound finden ist ein stetiger Prozess. Man vergleicht sich dann auch mit anderen, erfolgreicheren Bands und fragt sich, was sie besser machen. Jetzt sind wir total selbstbewusst und sehen, wie wir immer weiter unsere Fanbase aufbauen und es eben nie an der Qualität und der Musik oder der Authentizität lag, sondern nur daran, dass gewisse Leute nicht erreicht wurden. Da hilft Social Media schon extrem. Wir würden jungen Artists außerdem den Rat geben, erstmal unabhängig zu bleiben und sich die meisten Dinge selbst zu erarbeiten. So machen wir das auch.

Gibt es Artists, mit denen ihr mal zusammenarbeiten wollt?

Da gibt es ein paar, müssen es realistische Vorstellungen sein? (lachen) Also utopisch wäre vermutlich eine Session mit Marty Healy oder mit Jesse Rutherford von The Neighbourhood, aber auch mit einer Holly Humberstone oder einem Sam Fender fände ich krass. Künstler aus Deutschland wären vermutlich Cro, weil er als Künstler mit seinem Gesamtbild, eigener Kunst und Klamotten einfach mega ist – das gefällt uns an ihm so. Aber auch so ein Peter Fox – das sind alles Menschen, zu denen man aufschaut. Giant Rooks könnten vom Sound gut passen.

Wo seid ihr gerne in Stuttgart unterwegs?

Die Vintage-Ecke am Marienplatz, in der Tübinger Straße mögen wir gerne – da ist’s cool, da gibts schöne Cafés und man kann schön Vintage-Shoppen gehen. Bars sowas wie das Kap Tormentoso!

Wenn ihr euch die nächsten fünf Jahre malen könntet, an welchem Punkt möchtet ihr als Band stehen?

Da gibt’s verschiedene Aspekte: Festivals wie das „Southside“ wären natürlich krass. Wenn man überlegt, was in diesem einen letzten Jahr schon passiert ist … Auf jeden Fall mal in der USA zu spielen, weil unsere Fanbase dort durch TikTok und Spotify tatsächlich sogar größer ist als in Deutschland. Man muss schon sagen, dass man es mit englischsprachigem Indie-Pop in Deutschland sehr schwer hat. So in fünf Jahren könnten wir uns ein zweites, drittes Album schon gut vorstellen, vor allem wenn wir das dann fulltime machen.

NEEVE

Vielen Dank für das Interview!

 

Info: NEEVE

neevemusic.com/

instagram.com/neeve_music/

tiktok.com/@neeve_music

Genuss Interview

Kaffeepause auf italienisch: O’Ccaffè

O’Ccaffè

Hochwertige Kaffeemischungen aus besten Zutaten bilden die Basis für die Marke O’ccaffè. Die italienische Kaffeemanufaktur bietet nicht nur feinste Bohnen, Pads, Kapseln und gemahlenen Kaffee für zuhause an, sondern produziert auch eigene Mischungen für den Handel und die Gastronomie. Wir haben uns mit Geschäftsführer Floreano Vivenzio – natürlich auf einen Espresso – getroffen: Weiterlesen